Figurenkurs Frauengestalten

Es ist immer wieder so ein wunderbares Ereignis, wenn sich Draht und Wolle durch Übung, Wissen und viel Nadelarbeit im Laufe eines Tages zu Figuren formen.

Angeleitet in Technik und Handwerk von mir und inspiriert durch eigene Bilder, Geschichten und – nicht zuletzt – die Gesellschaft in der Gruppe kam auch hier am Filztag Frauengestalten jede Teilnehmerin zu ihrer ganz eigenen Frauengestalt.

Gute Reise nach Nah und Fern, ihr Frauen – danke für euer Dasein und eure Gestaltungsfreude, euer Miteinander, euer Lachen, eure konzentrierte Arbeit.

Wer die Gelegenheit nutzen möchte, seine ganz eigene Figur zu gestalten, aber eher im Nordosten der Republik wohnt: am Sa, 19.7. bin ich zu einem Kurstag im Kreis 23992 Zurow eingeladen – aufgrund der hohen Nachfrage bieten wir nun einen Zusatztermin am So, 20.7. ebenfalls dort an und hier sind noch 2 Plätze zu vergeben. Genaue Infos findet ihr bei der Naturschule MV in natura – vielleicht sehen wir uns ja?

Kurs Frühlingserwachen bei SinnBild Natur

Der Monat März führte mich unter anderem auch ins Allgäu. Hier war ich von Roswitha Lüer eingeladen, in den liebevoll ausgebauten Räumen von SinnBild Natur in Dietmannsried meinen Filzkurs “ Frühlingserwachen“ zu leiten – und so allerlei Frühlingshaftes entstand an diesem intensiven und harmonischen Kurstag.

Vormittags filzten die Teilnehmerinnen ihre ganz eigene Erdenhöhle – verschiedenste Wollen und andere Fasern standen für kleine Materialexperimente im Nassfilzen bereit.

Variationen aus einer Form führten zu verschiedenen Ausführungen – und die von Roswitha so aufwendig und liebevoll vorbereiteten Snacks und Kuchen konnten nach dem leckeren Essen in der Mittagspause nun endlich gebührend gekostet und genossen werden.

Nachmittags gingen wir nun zum Nadelfilzteil des Kurstags über. Nach kurzer Einführung in die Technik bestückt mit einigen Hinweisen zum Figurenbau aus Wolle arbeiteten die Teilnehmerinnen an kleinen BewohnerInnen für ihre Erdenhöhle.

Gegen Abend hieß es dann Abschied nehmen – in verschiedene Himmelsrichtungen und Orte ging die oftmals recht lange Reise zurück. Nicht allein, denn im Gepäck dabei das ganz eigene Frühlingserwachen, fürs Zuhause, für die Werkstatt oder für die Arbeit in Kindergarten oder naturpädagogischer Gruppenarbeit.

Wenn auch im letzten Bild nicht mehr alle Zwiebelchen präsent waren – im Herzen waren sie dabei.

Danke liebe Roswitha für die Einladung und deine umfassende Bekümmerung. Es war mir eine Ehre und Freude.

Danke liebe Teilnehmerinnen für euer Schaffen, für den Austausch und die Freude, Offenheit und gemeinsame Energie am Filztisch. Es war mir eine Freude und ein Fest.

Kursrückschau

Eine kleine Kursretrospektive – vom kraftforderndem Walken bis zum feinen Gestalten mit der Nadel war in der ersten Hälfte des Jahres 2025 alles dabei.

Dicke durchgefilzte Kissensitze in traditioneller Nassfilztechnik entstanden im März in der Landvolkshochschule Niederalteich. Hier durfte ich eine Gruppe Filzanfängerinnen in die verschiedenen Schritte der handwerklichen Filzgestaltung einführen.

In der Werkstatt ging es dann weiter – an mehreren Abenden purzelten klassische und phantasievoll bebaute Filztürstopper auf die Werktische.

Hier verbanden wir Funktion mit Form – denn was ist schöner, als ein stabiles Filzstück, welches die nächsten Jahre ganz pragmatisch genutzt werden kann?? Wenig…..

Im Kursabend Glockenblümchen filzten die Teilnehmerinnen Blüten in Schablonentechnik

Verfilzt wurden verschiedenste Farbkombination – natürlich unter Verwendung glockenblümchentauglicher Wollsorten. Wie so oft passte immer eins zum anderen – der Melierungseffekt beim Verschränken der Fasern durch den Filzprozess macht es möglich, zudem gibt es einige Techniken, die Farbverläufe richtig leuchten lassen ( daran, euch das näher zu bringen arbeite ich gerade fürs neue Kursprogramm).

Auch im Nawareum, dem Mitmach- Museum in Straubing wurde es bunt:

Gefäße in verschiedensten Farbkombinationen verließen nach 3 Stunden die Museumsräume – in der richtigen Kombination von Auslegemaß und Materialaufwand, sorgfältig gelegt und kraftvoll bis zum Ende gewalkt werden sie den Teilnehmerinnen bestimmt lange Freude bringen.

Zudem wurde auch hier in Schablonentechnik gearbeitet. Diese einmal verstanden und eingeübt öffnet viele Türen in der dreidimensionalen Gestaltung mit Filz.

Der nächste Kursabend im Nawareum ( ausgebucht) findet übrigens schon nächste Woche statt – auch für den Herbst/ Winter sind Termine in Planung.

Das soll es für heute gewesen sein – gerne beim nächsten Mal die Rückschau auf den Tageskurs „Frühlingserwachen“ im schönen Oberallgäu. Und auch vom Nunofilzkurs und vom Figurenfilzkurs Frauengestalten gibt es einiges zu zeigen – Wolle ist so gebend und vielfältig, es ist mir einfach jeden Tag ein Fest.

Die Programmplanung fürs nächste Werkstattkursjahr ( September 2025 – Mai/Juni 2026) beschäftigt mich momentan – zu einigen Filzkurse werde ich euch also auch in Zukunft in meiner Werkstatt willkommen heißen können. Ich freue mich schon darauf!

connections

Jede meiner Figuren fängt an als ein Haufen Wolle und einige Stränge Draht – völlig belanglos und unförmig.

Doch sobald das Gesicht seine ersten Züge entwickelt entsteht Verbindung.

Auch und gerade, wenn sich die Figur im Laufe ihres Gestaltungsprozesse wandeln darf.

Es kommt die Zeit, an dem sie ihre letztendliche Gestalt erhält – Gewand, Frisur, Körperform…und eben auch , manchmal unvermutet, manchmal lang ersehnt – an dem dies in allen Einzelteilen auch plötzlich zusammen passt und zur Einheit wird.

Mit 40cm ist dieses alte Mädchen von recht hoher Statur und komplett aus Bergschafwolle genadelt. Der Hautton entstand durch Färbung mit Sanddornrinde im dreckigen Topf. Gekrönt mit heimatlicher Heidschnucke ist sie gekleidet in vorgeliebte Textilstücke aus meiner eigenen Kleidung. Diese wurden teils nunogefilzt ( mit feiner Merinostrang), anschließend im Walnusssud gefärbt, mit Gartenpflanzen bedruckt ( ecoprint), handgenäht und -bestickt.

Handgesponnene Wolle anderer Nachbarschafe unbestimmbarer Rasse verstrickte ich zu einer Weste. In ihrer Tasche, geschmückt mit einem Donaukiesel, sammelt sie Naturschätze und Momente.

„Heimatverbunden“ – mit diesem Titel ist sie mein Beitrag zur Online-Ausstellung 2025 der IFA ( international feltmakers) unter der Überschrift „connections“.

Diese Figur steht für meine ganz persönliche Verbindung – connection – sowohl zu der mich umgebenden äusseren Heimat mit all ihrem Vielfalt an Pflanzen (-farben) und dem Schatz regionaler Wollen als auch zu meiner inneren Heimat in meinem handwerklichen Tun, all der Vielfalt der textilen Fertigkeiten und Techniken, mit welchen ich mich Tag für Tag umgeben und beschäftigen darf.

So ist diese Ausstellung ein kleines Fenster ins Träumen und Schaffen so vieler inspirierender Filzschaffender rund um den Globus. Get connected!

Ganz frische Fische

Manche Kursabende sind so zeitweilig und schnell vorüber, dass ich froh bin, genug Zeit und trockene Hände für Bilder gehabt zu haben.

Ich freue mich gerade so über die Verschiedenheit dieser fünfköpfigen Fischbande –

klein, groß, größer und in allen Farben und Formen, von fünf filzerfahrenen Frauen heute Abend mit viel Ruhe und Liebe zum Detail stabil nass gefilzt.

Auch morgen und am Samstag bin ich unterwegs in Sachen Filz ( ich werde berichten) – und dann ist ein kursreicher März schon wieder Geschichte….

Ausgeläutet

Ich glaube fast, die Schneeglöckchen haben sich ausgeläutet….

Vorgestern schön ließen sie die Köpfchen hängen, gestern machten sich ihre weiße Glöckchen klein und schmal.

Heute sind sie im Regen kaum mehr zu sehen – nur ihr tiefes Grün bedeckt die immer noch winterbraune Erde. Bald sind sie nur noch Erinnerung – der Frühling beginnt…..

Schnappschnäbelchen

Handpuppenkurse sind mir seit einigen Jahren mit die liebsten Kurstage – zu bunt, vielfältig und lustig sind die Ergebnisse und die zugehörigen Einsatzideen.

Igel, Drache, Schnecke und so einiges Getier mehr hüpfte in den letzten Jahren nach einem langen Kurstag bereits vom Werktisch, um zukünftig zuhause oder eben auch in der Arbeit im Kindergarten, Schule oder anderen pädagogischen Settings Spaß, Freude und Verbindung zu bringen. Stabil nassgefilzt mit dem gewissen Filzwissen in Material und Technik gefertigt bleiben solche Handpuppen langjährige und treue Begleiter.

Im Januar diesen Jahres war es nun eine Vogelgestalt – bereit, sich mit ihrem Schnappschnabel frech zu Wort zu melden, Geschichten zu erzählen, Inhalte zu vermitteln oder einfach nur zuzuhören, zu bestärken oder zu trösten.

Wie immer im Handwerk: Detailarbeit kostet Kraft und Nerven, lohnt aber im Endeffekt jede Mühe. Und so flatterten am Ende des gemeinsamen Filztages wunderbar eigenwillige Schnappschnäbelchen in alle Richtungen heimwärts.

Tatsächlich überlege ich bereits fürs neue Programm ( ab September 2025), welchem Handpuppenwesen wir uns wohl im nächsten Kursjahr widmen werden….mal sehen. Bis dahin winke ich all den Schnappschnäbelchen hinterher – gute Reise und viel Spaß bei euren zukünftigen Aufgaben!

Märzenmaus

Und schon ist es wieder die Zeit der Märzenmäuse – eine etwas scheue, aber umso liebenswertere Zunft.

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Unter dem Schutz des Märzenbecherles und mit Ausblick hoch über dem Geschehen begrüßen sie den Monat März..

Und ich mit ihnen – mit Frühlingssehnsucht im Herzen.

Armbänder rund um die Welt

Schon vor einiger Zeit nahm ich am felt swap der international feltmakers association teil. Das diesjährige Thema war bracelet/ Armband und ließ viel Raum für individuelle Gestaltung.

Beim swap ist es wie beim Wichteln – verschiedenste Menschen, in diesem Fall FilzerInnen aus Europa, USA und Kanada werden paarweise zusammengewürfelt, um sich – unbekannterweise – mit einem gefilzten Geschenk, in diesem Fall einem Armschmuck, zu bedenken. So entstehen Kontakte rund um den Globus und das Netzwerk der Faserschaffenden wird enger und persönlicher.

Unverhoffterweise fand ich mich dieses Jahr einige Wochen vor Abgabe mit zwei Tauschpartnerinnen beschenkt – und so filzte ich mein Armband „Bloom“ in zwei Farbkombinationen, rot für England und weiß für Portugal.

Auf ein Band ( Hohlform) gefilzt mit handgefärbter feiner Merino und Tussaseide, anschließend bestickt, zu schließen mit einem Magnetknopf, macht es sich ein kleiner nadelgefilzter Blütenelf gemütlich und bringt in einem integrierten Beutelchen gleich eine Handvoll Blumensamen aus meinem Garten mit, damit auch bei meinen Tauschpartnerinnen im nächsten Jahr ein Heim für Blütenelfen wachsen kann.

War es dann geschafft, den allgemeinen Fertigungstermin einzuhalten, alles verpackt und versandt zu haben begann die Wartezeit.

Spannend … bis die Tauschpartnerin die Sendung erhielt, denn das kann gerade auch quer durch Europa ziemlich lange dauern und auch hier der tägliche Gang zum Briefkasten, bis auch ich meine beiden Geschenke in Empfang nehmen durfte.

Vielen lieben Dank, Fiona und Georgina – es war mir eine Freude! Die ganze Geschichte des swap ist auf der Seite der international feltmakers association zu finden.

Winterfluß

Noch klirrt die Luft und kleine Eisflächen liegen in den Altwassern der Donau

An Schattenhängen blitzt es schneeweiß, der Boden ist getaucht in dieses farblose winterbraun, zumindest vordergründig…

Und doch leben die Auen, wenn auch vieles im Geheimen, in der Tiefe, im Erdendunkel vor sich geht

Es wird werden – es wird Frühling werden…