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connections

Jede meiner Figuren fängt an als ein Haufen Wolle und einige Stränge Draht – völlig belanglos und unförmig.

Doch sobald das Gesicht seine ersten Züge entwickelt entsteht Verbindung.

Auch und gerade, wenn sich die Figur im Laufe ihres Gestaltungsprozesse wandeln darf.

Es kommt die Zeit, an dem sie ihre letztendliche Gestalt erhält – Gewand, Frisur, Körperform…und eben auch , manchmal unvermutet, manchmal lang ersehnt – an dem dies in allen Einzelteilen auch plötzlich zusammen passt und zur Einheit wird.

Mit 40cm ist dieses alte Mädchen von recht hoher Statur und komplett aus Bergschafwolle genadelt. Der Hautton entstand durch Färbung mit Sanddornrinde im dreckigen Topf. Gekrönt mit heimatlicher Heidschnucke ist sie gekleidet in vorgeliebte Textilstücke aus meiner eigenen Kleidung. Diese wurden teils nunogefilzt ( mit feiner Merinostrang), anschließend im Walnusssud gefärbt, mit Gartenpflanzen bedruckt ( ecoprint), handgenäht und -bestickt.

Handgesponnene Wolle anderer Nachbarschafe unbestimmbarer Rasse verstrickte ich zu einer Weste. In ihrer Tasche, geschmückt mit einem Donaukiesel, sammelt sie Naturschätze und Momente.

„Heimatverbunden“ – mit diesem Titel ist sie mein Beitrag zur Online-Ausstellung 2025 der IFA ( international feltmakers) unter der Überschrift „connections“.

Diese Figur steht für meine ganz persönliche Verbindung – connection – sowohl zu der mich umgebenden äusseren Heimat mit all ihrem Vielfalt an Pflanzen (-farben) und dem Schatz regionaler Wollen als auch zu meiner inneren Heimat in meinem handwerklichen Tun, all der Vielfalt der textilen Fertigkeiten und Techniken, mit welchen ich mich Tag für Tag umgeben und beschäftigen darf.

So ist diese Ausstellung ein kleines Fenster ins Träumen und Schaffen so vieler inspirierender Filzschaffender rund um den Globus. Get connected!

Armbänder rund um die Welt

Schon vor einiger Zeit nahm ich am felt swap der international feltmakers association teil. Das diesjährige Thema war bracelet/ Armband und ließ viel Raum für individuelle Gestaltung.

Beim swap ist es wie beim Wichteln – verschiedenste Menschen, in diesem Fall FilzerInnen aus Europa, USA und Kanada werden paarweise zusammengewürfelt, um sich – unbekannterweise – mit einem gefilzten Geschenk, in diesem Fall einem Armschmuck, zu bedenken. So entstehen Kontakte rund um den Globus und das Netzwerk der Faserschaffenden wird enger und persönlicher.

Unverhoffterweise fand ich mich dieses Jahr einige Wochen vor Abgabe mit zwei Tauschpartnerinnen beschenkt – und so filzte ich mein Armband „Bloom“ in zwei Farbkombinationen, rot für England und weiß für Portugal.

Auf ein Band ( Hohlform) gefilzt mit handgefärbter feiner Merino und Tussaseide, anschließend bestickt, zu schließen mit einem Magnetknopf, macht es sich ein kleiner nadelgefilzter Blütenelf gemütlich und bringt in einem integrierten Beutelchen gleich eine Handvoll Blumensamen aus meinem Garten mit, damit auch bei meinen Tauschpartnerinnen im nächsten Jahr ein Heim für Blütenelfen wachsen kann.

War es dann geschafft, den allgemeinen Fertigungstermin einzuhalten, alles verpackt und versandt zu haben begann die Wartezeit.

Spannend … bis die Tauschpartnerin die Sendung erhielt, denn das kann gerade auch quer durch Europa ziemlich lange dauern und auch hier der tägliche Gang zum Briefkasten, bis auch ich meine beiden Geschenke in Empfang nehmen durfte.

Vielen lieben Dank, Fiona und Georgina – es war mir eine Freude! Die ganze Geschichte des swap ist auf der Seite der international feltmakers association zu finden.