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Geboren

Ja, irgendwie ist es wie ein kleiner Geburtstag wenn ich mit einem neuen Erzählkranzmotiv wirklich glücklich bin. Bleiben Motive mitunter einmalig spüre ich bei anderen, dass sie bleiben, sich teils verändern oder ergänzt werden wollen.

Einige Kränze begleiten mich lange Zeit – warten an meiner Wand, bis ich denn gefunden habe, was sie brauchen. So entstehen, oft aus Zufall oder Stimmung, neue Motive, die sich immer wieder interpretieren lassen.

Wie diese Wanderin auf ihrem Streifzug durch die Natur, durch die Zeiten.

Über die Zeit sind schon so viele Kränze durch meine Hand gegangen – manche davon auf Wunsch auch immer wieder, immer wieder neu.

Längere Zeit habe ich die Erzählkränze ruhen lassen und keine Aufträge angenommen. Andere Projekte, Kooperationen und die Kursarbeit traten in den Vordergrund und forderten ihre Zeit und meine Aufmerksamkeit.

Figurenbau ist nie nur eine Technik, ein Erzählkranz nie nur eine Montage beliebiger Figuren, irgendwie zusammengeschraubt. Auch in der kleinsten Figur findet sich ein Stück der Figurenbauerin, im Motiv eine Erinnerung der Betrachterin, eine Winzigkeit in Körperhaltung, Farbwahl, die berührt.

Die Grundmethode ist niederschwellig und gut zu erlernen. Immer wieder ist es eine riesige Freude, wenn in Kursen die eigenen Figuren in vertiefter Arbeit Stück für Stück entstehen. Gerne zeige ich bald einige Ergebnisse der letzten Figurenbautage – ich komme eben erst von der Ostsee zurück, wo nun erfolgreich zertifizierte Wald- und NaturpädagogInnen ( herzlichen Glückwunsch!) unter meiner Anleitung ihrer Figur Gestalt gegeben haben

Prinzipiell ist Wollfigurenfließbandware herzustellen natürlich kein Problem – es gibt genug Bastelanleitungen, DIYs und Speedup Videos auf allen Kanälen. Vieles wird käuflich angeboten zu unterschiedlichsten Preisen, vieles hat hier seine Berechtigung, denn unsere Welt ist bunt und voller talentierter und motivierter Menschen.

Bei manchem jedoch muss ich mich mich wundern. Wollfiguren können , meiner bescheidenen Meinung nach, weder heilen noch bei Entscheidungen helfen. Natürlich begleiten sie durch ihre pure Anwesenheit, entwickeln aber, wiederum nur nach Meinung von mir kleinem Licht, keine Eigenenergie oder BeraterInnentätigkeit bei Lebens- und Seelennöten aller Art.

Figuren können etwas berühren, was bereits in mir ist – sie können zum Nachdenken anregen oder zutiefst erfreuen, so wie das die Betrachtung eines Gemälde oder das Lauschen von Musik tut.

Und wenn ich Figuren selber herstelle, Gestalt gebe, erfahre ich viel über mich selbst, verarbeite ich viel von mir, meiner Erfahrung, meiner Geübtheit, meiner Selbstwahrnehmung, meiner Beobachtungsgabe, meinen Farbpräferenzen, auch in Teilen meine Biografie in diese Figur. Die Erfahrung in meiner Arbeit und in der Kursarbeit lehrt mich, dass Phasen der Erschöpfung und des Frusts, die Erfahrung des Unvermögens genau so zum Gestaltungsprozess gehören können wie riesige Freude und Überraschung über das, was man letztendlich in den Händen hält.

Der Weg ist oft weiter als gedacht…. Ich werde weiterbauen – vielleicht in Zukunft noch weniger auf Zuruf sondern meiner inneren Stimme folgend. Und gerne begleitend bei euren eigenen Gestaltungen – ich freue mich, euch bald das neue Programm mit Figurenangeboten verschiedener Ausrichtung vorstellen zu können. Auch in der Landvolkshochschule Niederalteich wird es einen erweiterten Figurenkurs geben im zeitigen nächsten Frühjahr – bald mehr auch dazu, bei Nachfragen bin ich gerne unter info@augentrost zu erreichen.

So…wo war ich denn eigentlich zu Beginn…geboren, genau. Neue Motive – genau. Prototypen in Farben aus der Kiste, die gerne neu nochmal entstehen wollen mit Farben aus dem Herzen….Wie dieses Mondenkind, voller Freude und Erwartung, was da wohl vom Himmel fallen wird in ihre Arme – denn manchmal darf ich in all der Selbstoptimierung und Selbstkontrolle, Eigenkompetenz und Eigenverantwortung einfach auch nur mal warten, hoffen und vertrauen.

Tageskurs Shopper

Ein Tag, ein wunderschöner Kursort, 6 Frauen und ein Haufen Wolle – was soll ich mehr sagen zum Tageskurs „Shopper“ in der Hollerstubn in Seebach/Deggendorf?

Vielleicht nur, dass uns nicht nur ein leckeres gemeinschaftliches Snackbuffet sondern auch ein kräftiger Schauer kurzzeitig ins Haus getrieben hat… aber nur für die letzten Feinheiten.

Das große Finale erfolgte dann wieder draußen auf dem Hof – und das konnte sich am Ende der Veranstaltung wirklich sehen lassen

Ein langer, kraftvoller Werksamstag, aller Mühe wert – gleichzeitig auch der Abschluss meines Werkstattprogramms 2022/23.

Das neue Programm steht schon in den Startlöchern – sobald es fertig ist, wird es hier zu finden sein.

Bis dahin gibt es noch den ein oder anderen Kurs bei verschiedenen Trägern, über die ich gerne dann berichte.

Nun denn farewell, du abwechslungsreiches Kursjahr – auf ein Neues ab September!

Ein Heim für Gartenkrabbler

Filzkurs Gartenhütchen

Mittwoch, 21.6.23

18.00 – 20.30

im Nawareum Straubing

Gartenhütchen – ein Heim für kleine Krabbler oder doch eine vergessene Wichtelmütze?

Dieses Kursthema begleitet mich tatsächlich seit Anfang meiner Werkstattzeit, bietet es doch quasi ganz nebenbei verschiedene Lerninhalte im Nassfilzen, auch für Filzneulinge. So entsteht zum einen ein stabiler mehrfarbiger Hohlfilz und dazu auch buntgemusterte Filzzapfen, die mit dem Hütchen eine standhafte Verbindung eingehen. In Lieblingsfarben mit Dekor nach ganz eigener Wahl gearbeite ( wie immer ist der ganz an der eigenen Lust orientiert, meine Vorschläge sind auch immer unterschiedlich) bieten die Hütchen nicht nur gute Laune für Balkon oder Garten sondern auch Unterkunft für den ein oder anderen krabbelnden Nützling.

Nähere Informationen und Anmeldung direkt hier beim Nawareum .

Hühnerleben

Jetzt, wo die Tage schon wieder länger sind und wir uns doch schon im meteorologischen Frühling befinden fühlen sich auch die Hühner sichtlich wohler.

Nach einigen Stunden Gekaakel flatterten 4 Hühnerkörbe Richtung Heimat. An diesem Abend lernten die Kursteilnehmerinnen nicht nur eine stabile Hohlform zu filzen – nein, ein Huhn braucht ja auch Schwanzfedern, Kamm und Schnabel. Diese stabil zu verbinden und den Hühnerkorb danach auf Grösse zu schrumpfen verlangte Fingerspitzengefühl und Kraft zu gleichen Teilen – Filzhandwerk halt.

Und mal ehrlich: Kann man erkennen, welches Huhn von einer newbie gefilzt wurde??? Ich denke nicht. Die Eiersaison kann nun also starten – gefahrlos.

Herbstliches

Jetzt hat er uns – der Herbst. Eine reiche Zeit des Sammelns und sich Sammelns…

Und kaum waren die ersten Töpfe mit Eicheln gesammelt ( zur Vorbehandlung von Stoffen vor dem eigentlichen Färben mit Pflanzenfarben) war der erste Kurs des Werkstatt Jahres 22/23 schon wieder vorbei.

Alle warme Herbstfarbenpracht wanderte in die Herbsthexerei – und für alle Hexen, die großen wie die kleinen, gab es auch noch einen Kürbis dazu.

Zum nächsten Nadelfilzabend versammelten sich dann nach gut 3 Stunden konzentrierter Einzelteilarbeit süße Rotkehlchen auf Tisch und Händen

So mancher erprobte Handgriff, Trick oder auch eine Einführung in Werkzeug oder Wollauswahl sorgte dafür, dass alle ihr ganz individuelles Vögelchen mit nach Hause nehmen könnten, ob nun geübt oder weniger geübt im Umgang mit der Filznadel.

Die nächste Möglichkeit, sich mit der Nadel auszuprobieren wird am Mo, 9.1.23 sein – dann werden wir eine kleine Winterschlafmaus in ihrem Nest filzen.

Und wer sich mal einen ganzen Tag dem Figurenbau widmen möchte:

Am Samstag, 21.1.23 wird es einen Tageskurs zu diesem Thema geben – gib Gestalt, was in dir schlummert, gib Gestalt in einfacher und doch so ausdrucksstarker Form – verschiedenste Wollen, Fasern und Garne stehen zur Verfügung deine ganz eigene Figur in stabiler Nadelfilztechnik entstehen zu lassen.

Wir werden über verschiedene Wickel- und Filztechniken sprechen, über die unterschiedlichen Filznadeln und deren Einsatz, über Proportionen – vorallem aber werden einzigartige Figuren entstehen, mal ganz leise, dann wieder in fröhlicher Gesprächsrunde und es wird ein intensiver gemeinsamer Schaffenstag werden.

Kursleben in der Filzwerkstatt

Morgen geht es wieder los – ich freue mich schon auf einen buntkuscheliggemütlichen Abend mit ein bisschen Herbsthexerei. 2 Plätze habe ich dafür noch zu vergeben – ihr findet die genaue Beschreibung des Kursabends hier, wenn ihr ein paar Einträge runter scrollt.

Am Mi, 5.10. geht es dann gleich mit der Filznadel weiter – viel zu putzig sind die vielen Rotkehlchen in unserem Garten, als dass ich sie nicht mit euch und einer kugeligen Hand voll Wolle als Herbstdeko nacharbeiten möchte.

Auch hier bleiben – wie bei der Herbsthexerei – die Hände trocken und wir arbeiten das flauschige Vögelchen in reiner Nadelfilztechnik.

Nach und nach werde ich auch die weiteren Filzkurse vorstellen – ich denke, das Programm ist bunt und vielfältig geworden. Allerdings habe ich die Anzahl der Angebote reduziert. So bleibt mehr Zeit für eure individuellen Kursanfragen, die wir gerne ab 4 Personen zu einem gemeinsamen Wunschthema in meiner Werkstatt möglich machen. Ich freue mich auf ein Wiedersehen und auf ein Kennenlernen hier unterm Dach – und vergesst heute nicht Schirm und Gummistiefel…

Filzkurs Herbsthexerei

Und hier ist er nun: der 1.Termin der neuen Kursreihe

Am Dienstag, den 20.9. von 19.00- 22.00 wird es in der Filzwerkstatt Augentrost etwas Herbstzauberei geben

Entstehen wird eine kleine Herbsthexe – eine Figur mit Beinen. Die Teilnahmegebühr beträgt 32,-€ inkl. aller Materialien.

Zur Auswahl stehen dir die verschiedensten, teils handgefärbten Wollen und andere Fasern für Kleider, Haut und Haare – meine leuchtend orangefarbene Kürbishexe ist nur ein Vorschlag, deine Figur kann ganz anders aussehen! Zudem bringe ich Hölzer, Wurzeln und weitere Naturmaterialien mit – natürlich gerne auch zum Besenbau. Das alles, zudem ein Arbeitsblatt als Gedankenstütze für deine nächsten Figuren und ein komplett eingerichteter Arbeitsplatz inkl. gemütlichem Tee und Filznadel steht für dich bereit – weitere Nadeln bringst du mit oder kannst sie im Kurs erwerben.

Die Figur wird komplett trocken mithilfe von Wickeltechnik und Filznadel gebaut. Gerne zeige ich, wie der lustige Hexenhut und die dazu passenden Schuhe entstehen – und vielleicht gehören ja auch die kleinen Kürbisse für dich mit dazu?

Die Figur kann sitzen, mit Unterstützung stehen oder auch an einem Faden gehängt am Fenster tanzen, sie kann jung oder alt, bunt oder naturfarben gestaltet werden.

Ich freue mich schon auf eine vielfältige Herbsthexereirunde – Anmeldungen sind per Mail an info@augentrost.info ab sofort möglich. Du erfährst im Anschluß von mir, ob es noch ein freies Plätzchen gibt und erhältst die Anmeldebestätigung mit allen Infos und den Daten zur Bezahlung. Nach deiner Überweisung ist dein Platz dann fest für dich gebucht.

Fürs Protokoll: Die Teilnehmerzahl ist beschränkt. Anmeldungen werden in der Reihenfolge des Zahlungseingangs berücksichtigt. Alle Kurse können ab 4 Personen auch zu einem anderen Zeitpunkt in meiner Werkstatt gebucht werden.

Rabenwinter

Jetzt wo die Tage wirklich kalt werden und die Nächte noch viel mehr ist er wohl da, der Winter. Schon geraume Zeit besiedeln wieder Rabenvögel die kahlen Bäume, krakelen und hüpfen munter auf der Suche nach Fressbaren über weiß bezuckerte Felder.

Winterausgabe 2020
Herausgeberin: Kristin Ritschl
Titelfotografie: Alexandra Dost

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In der neuen Winterausgabe der Zeitschrift Holunderelfe dreht sich alles um „Eine Runde Sache“. Das Heft steckt auch dieses Mal wieder voller Inspirationen in Text und Bild. Viele verschiedene Autorinnen haben ihre Ideen im Kontext von Naturwissen, Lebensrhythmus, Textilkunst und – handwerk zusammengetragen. Kristin hat aus all den Beiträgen das große Ganze zusammen gefügt – was für ein Schatz. Vielleicht entdeckt ihr das Heft ja auch im Zeitschriftenladen eures Vertrauens – ansonsten findet ihr mehr Infos hier

Mein Beitrag „Rabenwinter“ thematisiert dieses Mal das Malen mit Wolle mithilfe der Filznadel – und zwar auf einer ausrangierten Jeans.

Schritt für Schritt zeige ich, wie ihr mit einfachen Mitteln ein Motiv gekonnt in Szene setzen könnt, gebe meine Erfahrungen in dieser Technik weiter und freue mich, wenn viele verschiedenste Rabenwinter entstehen.

So wünsche ich euch eine tätige und zuversichtliche Adventszeit – und: achtet auf dunklen Rabengesellen, wenn sie wieder einmal eine Walnuss auf die Straße legen, vor eurem Auto schnell zur Seite hüpfen und am Straßenrand inne halten. Sie warten, ob das Auto über die Nuß fährt, so dass sie endlich an den leckeren Kern gelangen können…

Glückspilzhausen

Kleiner Einblick in den gestrigen Kursabend Glückspilzhausen

Stabile putzige Dosen als kleine Erinnerung daran, dass jeder Tag Glück für uns bereithält – wenn auch des öfteren nicht so offensichtlich wie Anstrengung oder unvorhersehbares Chaos….

Also lasst auch ihr das kleine Glück herein – und hebt es ein bisschen in eurem Herzen (oder in eurem Glückspilzhausen) auf.

Winterloch

Fünf Frauen – fünf Winterlochgitterschals…

und: wie so oft lohnt es sich, viel Aufmerksamkeit und Geduld in die Ausarbeitung der kleinen Kleinigkeiten zu stecken –

alle Mühen wert!