bauarbeiten

  • es gibt immer wieder auch gute seelen, die mir schokolade bringen – vielleicht weil sie es besser geniessen können, wenn sich auch eine andere ein bisschen was auf die hüften schmatzt…?! baustellen aller orten und arten erforden kraft und gute laune – schokolade (nicht hüftgold) wirkt dabei wahre reanimationswunder – jaaaa, natürlich auch joggen (hab ich gehört), frische luft und viiiiiiel obst….

    auch hier auf den seiten finden gerade immer wieder kleine bauarbeiten statt – so könnt ihr von nun ab z.b. die aktuellen kurse viel einfacher finden (hätte mir auch schon früher einfallen können – entschuldigt!)

    auch die pläne einer größeren werkstatt nehmen gestalt an – langsam und stetig. wenn es wirklich etwas zu berichten gibt, werdet ihr es hier erfahren – bis dahin schaut mir mein filzweib aus dem regal bei allen werkstattaktivitäten zu – beobachtend, abwartend, wissend.

spätsommerlaunen

die ferien neigen sich ganz hart dem ende zu – sechs wochen voller aktivität aller arten liegen hinter mir.

entstanden sind in diesen tagen viele kleinigkeiten mit und für kinder – angefangen bei der wichtigen handytasche (welche fast ohne meine mithilfe gefilzt wurde) bis hin zu den eichelkindern.

für meine märkte und für den laden von sonja entstanden schon die ersten schals aus handgefärbter seide und wolle

übrigens wird voraussichtlich im oktober ein schalkurs in sicking am alpakahof stattfinden – das genaue datum gibt es in ca. 14 tagen hier oder auf der seite „kurse“ zu sehen.

einige plätze sind ebenfalls noch zu vergeben am filzabend „herbstfrüchte“ – montag, 26.9. , 19.30 – 22.00 in der hollerstubn seebach.  anmelden könnt ihr euch bei mir info@augentrost.info oder auch bei direkt bei elisabeth emlinger. an diesem abend werden wir einigen herbstfrüchten auf filzigem wege nachspüren.

viele , viele ideen schwirren durch meinen kopf – mehr davon in der nächsten zeit  (noch lebe ich im rhythmus des nie enden sollenden trägen sommers – nur morgens fröstelt es mich bereits etwas…)

wer gerne per newsletter über aktuelle projekte und termine informiert werden möchte trägt sich gerne linkerhand auf die liste ein – denn – o wunder – der erste neuigkeitenbrief wird baldigst verschickt (ja – alle, die bereits seit langem eingetragen sind und schon nicht mehr daran glaubten – aufhorchen!)

sommer in orange

 

1980 – eine bhagwan-kommune aus berlin zieht nach thalbichl, ein oberbayrisches dorf, um dort ein therapiezentrum zu errichten – eine wahre gaudi…

wer den film von markus h. rosenmüller, kurz rosi noch nicht gesehen hat – bitte zur erbauung einplanen

wer den film nicht sehen kann, weil er nicht in bayern wohnt und er evtl. gar nicht zu sehen ist – weinen und später mal ausleihen

und für alle bayerinnen und nicht-bayerinnen eine kleine auswahl aus den neuen halsbändern für die wies`nsaison oder einfach zur jeans – einige sind im dawanda-shop zu erwerben, viele liegen hier schon für die weihnachtsmärkte bereit.

wenn also genau die wunschfarbe fehlt oder ein band ganz genau angepasst werden soll, einfach melden.

sieben

abschied nehmen heißt neu beginnen – sieben jahre lang arbeitete ich gerne für, mit und im waldorfkindergarten. nicht tag für tag, wie alle meine lieblingserzieherinnen – nein – abends in der elternmanufaktur oder daheim in der werkstatt. es entstanden allerlei arten von gestalten. ob zu den kindergartengeburtstagen, zu bazaren, zum bunten markt oder einfach nur so – für kleine hände, für etwas größere hände, zum liebhaben, zum spielen, zum aufstellen, zum begreifen.

die kleinen figuren gewannen im laufe der jahre an kontur – für mich wurden sie zu erzählern von der kleinen welt, die sich hinter jedem ding versteckt – in nüssen, steinen, wurzeln, blumen, schneckenhäusern, muscheln –  in wiesen und wäldern. und egal, wie einfach ihre erscheinung ist, einen weg zum kind zu finden- das war ihr auftrag.

ich habe in dieser zeit gelernt, dass figuren den kindern den rhythmus der natur und manch tatsache im leben ganz sanft näherbringen können, dass sie  bespielt und gehegt werden und mit ihnen ihr zuhause – die natur.

ich habe gelernt, dass kleine hände zart halten und behüten, weiches erfühlen ohne zu zerren, geschichten erzählen ohne zu fest zuzupacken.

im laufe meiner filzweiterbildung kam ich an den punkt, die kleinen nicht mehr in mein „professionalisiertes“ tun einlassen zu wollen – zu lieblich, zu verspielt erschienen sie mir. linie wollte ich ausbilden, gelerntes anwenden, mit materialien und texturen umgehen, große projekte planen, durchführen, auswerten. 

all das tue ich  – und schnell, sehr schnell habe ich gemerkt, dass ich doch nicht ohne sie sein will – sie fehlten mir und so begann ich eines nachts wieder, köpfchen zu wickeln, händchen zu drehen, kleider anzuziehen, äpfelchen und zwergenmützen, pantöffelchen und hemdchen zu filzen und meinen woll- und seidefarbbädern immer wieder händevoll wensleydale- und gotlandlocken für eine fröhliche haartracht beizugeben.

ende juli bei der schulanfängerverabschiedung bekam jedes der fünf kinder ein begleiterchen auf den weg

zuerst war ich mir nicht sicher, ob die kleinen tatsächlich ein gesicht wollen. in gedanken die fünf kinder entschied ich mich dann dafür.

 zusammen mit einem kleinen edelstein, den das kind als kette umlegen kann, wenn es will, bringt es vielleicht ein bisschen freude oder trost, wenn der neue weg ein wenig zu steil wird – ich wünsche es mir.

ich habe heute viele bilder eingefügt, vielleicht zu viele  –  sicher zu wenige, um diese zeit zu dokumentieren,(denn es fehlen definitiv all die menschen, die ich kennengelernt habe und die mich auf meinem weg begleiten und begleitet haben) – vielleicht sogar mehr für mich als für euch(?!) – sieben jahre herzensheimat gingen für mich zu ende – danke für alles.

weiter

eine wegstrecke bin ich mit 11 anderen filzerinnen über 3 jahre nun gegangen und fast alle von ihnen haben am wochenende in oberrot mit mir unseren abschluß als filzgestalterinnen gefeiert. insgesamt präsentierten 39 frauen aus 4 jahrgänge ihre abschlußstücke  – vielfalt in hülle und fülle.

zum thema „Ge – Wandlungen“ waren auch meine arbeiten zu sehen – kleidungsstücke aus der märchensammlung der gebrüder grimm, die wandlung bergen

„und wie es so stand und gar nichts mehr hatte, fielen auf einmal die sterne vom himmel (…) und obgleich es sein hemdlein weggegeben, hatte es ein neues an und das war aus allerfeinstem linnen“

sterntaler – moorschnucke

„keine andere soll meine gemahlin werden als die,  an deren fuß dieser goldene schuh passt.“

aschenputtel – kapmerino, chiffon, spitze, seidenpongee handgefärbt mit rainfarn, tussaseide

“ dann machte sie die nuß auf und holte das kleid hervor, das wie die sonne glänzte. und wie dies geschehen war, ging sie hinauf zum feste und alle traten ihr aus dem weg; denn niemand kannte sie (…)“

allerleirauh – walnuß, chiffon, feinste merino, papier mit metallgespinst, metallfaden

ich danke allen, die mich auf diesem weg begleitet haben – meinen dozentinnen beatrize schaaf-giesser, inge bauer und lyda rump,

den gastgebern sonja und bernd fritz

und all den filzschwestern, die ich in dieser zeit kennengelernt habe.

wenn auch die „schulzeit“ ein ende hat, hier sind verbindungen gewachsen, die stark sind und tragen – weiter gehts!

wie ein fest

du musst das leben nicht verstehen,

dann wird es werden wie ein fest.

und lass dir jeden tag geschehen,

so wie ein kind im weitergehen

von jedem wehen

sich viele blüten schenken lässt

rainer maria rilke

donaufund

werkstoffe: ouessant, heidschnucke, kiesel, bast eines angespülten weidenstamms

laßt die donau fließen!!!!!!

schlüpfrig

womit wir wiedermal die frage stellen – wer war zuerst das – der vogel oder das ei????

aus ouessant, waldschaf und gotländischen pelzschaflocken habe ich diese piepmatz-dose gefilz; aber auch unter genauerer betrachtung wird sich die obenstehende frage nicht klären lassen

da hilft nur abwarten, tee trinken und darauf warten, ob die antwort irgendwann schlüpft…

sonnenzeit

die wochen fliegen mit den sommerlüften dahin – oft weiß ich gar nicht, wo die zeit bleibt. die momente, die mit sonnenlachen, sommerduft und spielen über wiesen rollen geben kraft und gute laune – verpasst sie nicht, und seien sie auch noch so kurz!

einige solcher momente der begegnung und des in-sich-gehens gab es für mich in der letzten woche am jakobsberg, dem benediktinischen kloster in der nähe von bingen. vier tage lang versammelten sich dort junge und ältere menschen aus ganz deutschland, aber auch aus einigen anderen nationen zum eine-welt-camp. unter dem motto“pax an!“ fand unter den 150 menschen unterschiedlichster herkunft  begegnung statt, sei es in workshops zur friedensarbeit, im gebet, im gesang oder „einfach“ nur im aufeinander zu gehen, sich kennenzulernen und sich über die erfahrungen, die die meisten bereits im rahmen ihres  freiwilligendienst als MaZ (missionar auf zeit) in den verschiedensten ländern der einen welt gemacht haben, auszutauschen.

die tage waren heiß, die nächte am lagerfeuer lang – meine filzworkshops waren durchwegs gut besucht – denn manchmal müssen die hände etwas tun, damit sich gedanken und impulse im kopf und herz ordnen und formieren können – und so vergingen die tage in emsiger, bunter, kreativer arbeit. am samstag waren v.a. die kinder bei mir  – und die phantasie trieb blüten!

nach einer abenteurlichen (…langen…) ICE-fahrt, in der meine gedanken um meine lange zurückliegenden auslandseinsätze , um die eine welt und meine  verantwortung im hier und jetzt kreisten, startete die neue woche weiter sonnig.

am dienstag machten sich sonnenbringerinnen daran, eine sonne für ihren garten zu filzen –

im meiner anhaltenden rohwollbegeisterung stockte ich das wollsortiment um heidschnuckenhaare und gotländisches pelzschaflocken auf – und diese fanden überraschenderweise große beachtung – keine ekelte sich vor der schafsbrühe, die teilweise die arbeitstische flutete – die ergebnisse der zwei kurse bargen abschließend nicht nur farben, glassteine, locken, leinen und seide, sondern auch viel lachen, neugier auf neue techniken und energie des gemeinsamen tuns.

euch wünsche ich einen sonnenträger in dunklen stunden, in denen dieses lachen vonnöten ist  und auch immer die kraft, das eigene licht zu spüren.

wunderbar

 

stand er da im silberhaar.

aber eine dame, annette war ihr name

machte ihre backen dick

machte ihre lippen spitz

blies einmal, blies mit macht,

blies ihm fort die ganze pracht

und er blieb am platze

mit einer glatze.

josef guggenmoos