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eine mütze für lukas

das land, in dem lukas, der lokomotivführer lebte, hieß lummerland und war nur sehr klein. (…) lukas, der lokomotivführer war ein kleiner, etwas rundlicher mann, der sich nicht im geringsten darum kümmerte, ob jemand eine lokomotive notwendig fand oder nicht. (…) obwohl lukas nicht besonders groß war, verfügte er doch über erstaunliche körperkräfte. zum beispiel konnte er eine eisenstange zu einer schleife binden, wenn er wollte. Aber niemand wußte genau, wie stark er war, weil er ruhe und frieden liebte und seine kraft niemals hatte beweisen müssen. (…)

 

jim knopf und lukas, der lokomotivführer von michael ende

nun, meinem lukas fehlte jetzt nur noch seine lokomotivführermütze, bevor er mit seinem kleinen freund jim auf die reise in den puppenspielkoffer des waldorfkindergartens gehen konnte.

wähle eine runde form, die größenmäßig passt und schneide einen kreis aus einem leichten karton

wenn anscheinend eventuell irgendwie zu klein, schneide einfach ein bisschen größer aus (auf anhieb kann ja jeder…)

suche dir eine farblich passenden lokomotivführermützenstoff und klebe die pappscheibe mit klebestift in der mitte fest

schneide erneut einen kreis rund um die pappscheibe mit einer zugabe von ca 2,5cm

kräusel den rand knappkantig mit einem steppstich ein, am besten mit möglichst kleinen stichen, da ziehen sich die fältchenn besser zusammen (und das wollen wir doch alle…)

ziehe den kreis nun zusammen und fülle die entstandene form mit etwas wolle, vorwiegend am rand

nun schneide einen ca. 1cm breiten streifen aus einem stabilen filz und nähe ihn in einem abstand von ca. 1cm rund um die gefüllte form (lege aber vorher die länge des streifens fest, indem du die zukünftige mütze dem jeweiligen lokomotivführer anprobierst)

nähe den streifen einmal komplett um die form und schließe die anstoßstellen

nun schneide einen sonnenuntergang-am- meer-förmigen schild aus dem ebengebrauchten filz aus und nähe ihn unter den streifen (achte darauf, dass du den schild gegenüber der verschlußnaht des streifens annähst, so hast du eine schöne sichtseite)

ist die mütze fertig, kann lukas  (oder michel aus lönneberga oder emil oder …?!) endlich standesgemäß bekleidet mit jim nochmal frische luft schnuppern, bevor sie ins päckchen wandern

um viel freude mit ihren spannenden abenteuern zu bereiten – gute reise!!!!!!!!

 

ich will doch nur

spielen!

ein kleiner tip: sie sind für die bude des waldorfkindergartens am bunten markt….

sieben

abschied nehmen heißt neu beginnen – sieben jahre lang arbeitete ich gerne für, mit und im waldorfkindergarten. nicht tag für tag, wie alle meine lieblingserzieherinnen – nein – abends in der elternmanufaktur oder daheim in der werkstatt. es entstanden allerlei arten von gestalten. ob zu den kindergartengeburtstagen, zu bazaren, zum bunten markt oder einfach nur so – für kleine hände, für etwas größere hände, zum liebhaben, zum spielen, zum aufstellen, zum begreifen.

die kleinen figuren gewannen im laufe der jahre an kontur – für mich wurden sie zu erzählern von der kleinen welt, die sich hinter jedem ding versteckt – in nüssen, steinen, wurzeln, blumen, schneckenhäusern, muscheln –  in wiesen und wäldern. und egal, wie einfach ihre erscheinung ist, einen weg zum kind zu finden- das war ihr auftrag.

ich habe in dieser zeit gelernt, dass figuren den kindern den rhythmus der natur und manch tatsache im leben ganz sanft näherbringen können, dass sie  bespielt und gehegt werden und mit ihnen ihr zuhause – die natur.

ich habe gelernt, dass kleine hände zart halten und behüten, weiches erfühlen ohne zu zerren, geschichten erzählen ohne zu fest zuzupacken.

im laufe meiner filzweiterbildung kam ich an den punkt, die kleinen nicht mehr in mein „professionalisiertes“ tun einlassen zu wollen – zu lieblich, zu verspielt erschienen sie mir. linie wollte ich ausbilden, gelerntes anwenden, mit materialien und texturen umgehen, große projekte planen, durchführen, auswerten. 

all das tue ich  – und schnell, sehr schnell habe ich gemerkt, dass ich doch nicht ohne sie sein will – sie fehlten mir und so begann ich eines nachts wieder, köpfchen zu wickeln, händchen zu drehen, kleider anzuziehen, äpfelchen und zwergenmützen, pantöffelchen und hemdchen zu filzen und meinen woll- und seidefarbbädern immer wieder händevoll wensleydale- und gotlandlocken für eine fröhliche haartracht beizugeben.

ende juli bei der schulanfängerverabschiedung bekam jedes der fünf kinder ein begleiterchen auf den weg

zuerst war ich mir nicht sicher, ob die kleinen tatsächlich ein gesicht wollen. in gedanken die fünf kinder entschied ich mich dann dafür.

 zusammen mit einem kleinen edelstein, den das kind als kette umlegen kann, wenn es will, bringt es vielleicht ein bisschen freude oder trost, wenn der neue weg ein wenig zu steil wird – ich wünsche es mir.

ich habe heute viele bilder eingefügt, vielleicht zu viele  –  sicher zu wenige, um diese zeit zu dokumentieren,(denn es fehlen definitiv all die menschen, die ich kennengelernt habe und die mich auf meinem weg begleiten und begleitet haben) – vielleicht sogar mehr für mich als für euch(?!) – sieben jahre herzensheimat gingen für mich zu ende – danke für alles.

markttreiben

viele fleissige hände und einige unermüdliche geister bescherten dem freien kindergarten deggendorf  einen stimmigen auftritt auf dem bunten markt 2010. die übers jahr in elternarbeit hergestellten kleinigkeiten verhalfen manchem besucher zu der erkenntnis, dass es auch auf bazaren (und eigentlich gerade dort) in liebevoller handarbeit gefertigte waren zu kaufen gibt, die mit großer sorgfalt, mit ausgewählten werthaltigen materialien und einem sehr ansprechendem äußeren in form, farbe und haptik gestaltet sind. 

der langläufigen meinung, waren am bazar müssen billig sein, dass sie „weggehen“ möchte ich folgendes entgegensetzen:

monate lang  haben eltern zeit, mühen, disziplin, kreativität, gestaltungswillen und -fähigkeiten eingebracht um mit ihren verschiedensten begabungen aus wolle, seide, holz, papier und anderen naturmaterialien eine kleine welt zum staunen, freuen und spielen zu schaffen – der erlös daraus geht zu 100% an die kinder weiter..

an alle engagierten strickenden, häkelnden, filzenden, schnitzenden, nähenden, wickelnden, stickenden, wachsziehenden, mütter, väter, omas und opas unseres kindergartens aber auch aller anderen caritativen einrichtungen während dieser traditionellen bazarezeit-

ihr laßt handarbeit/-werk in unseren familien weiterleben und gebt soviel von der liebe dazu an die besucherInnen der märkte weiter

DANKE!

zwergenhüttenstadt

während mein wirklich unwiederbringlich letzter block der filzschule näher rückt, versammelten sich dienstag abend acht frauen mit einer mission.

in der manufaktur wurde gefilzt, zwergenbehausungen aller colour, quasi ein schöner wohnen für die anderswelt…

ein mit viel herz gestaltetes spielzeug für alle zwerge(-nfreundInen) und auch das gibt es käuflich zugunsten des kindergartens zu erwerben am 25. und 26. nov im rahmen des bunten marktes deggendorf oder aber auf dem adventsbazar des freien kindergartens am 1. advent ebendort.

und: wer weiß, welche welten sich noch öffnen mit diesem zaubehaften utensil…

manufaktur

seit etwa 5 jahren leite ich den arbeitskreis manufaktur im freien kindergarten in deggendorf – alle 2 wochen treffen sich einige bis mehrere menschen, die zugegebenermaßen zu 99% weiblichen geschlechts sind, um für den kindergarten selbst oder für den bunten markt oder diverse bazare all die spielzeuge und dekorationen herzustellen, für die die waldorfpädagogik steht.  klar, dass wir viel filzen, ebenso aber wird gewickelt, gehäkelt, gestrickt, geschnitzt oder eben genäht.

wer sich näher für die arbeit des freien kindergartens oder aber für die verkaufstermine der manufakturwaren interessiert: www.freier-kindergarten-deggendorf.de

und wie war das jetzt mit dieser unmöglichen wolle, dieser wolle des schreckens, diesem färbeunfall? meine schwäbische seele hielt diese optische folter nicht länger aus und so überfärbte ich die 300g mit 0,5g schwarz, 2g karmin und 0, 3g gelb

wunderbare herbstfärbung, bei einfachem färbegang hätte ich das nie hinbekommen – nur:

jetzt krieg ich das so auch nie wieder hin….also einfach losfilzen und sich freuen – mal sehen, was daraus wird – ich denke da an  einen nunoschal, ähnlich wie dieser hier vielleicht