scherereien

ich will hier raus – 

das war rosis einziger gedanke, als dieser fremde mann die weide betrat. Robi war (noch) ganz cool –

schließlich ist er hier der uneingeschränkte chef dieser herde – bis es losging

mit der schererei.

konnte man (bzw. bock) vorher die 4 mädels noch mit imposantem körperbau und einer wilden frisur beeindrucken

sah das hinterher doch etwas luftig aus (zumindestens den temperaturen angepasst…).

nachdem alle fünf von der last ihrer felle befreit waren – nach vielem anschließendem hin- und hergeschnüffel, geboxe und gemähe

kehrte dann doch langsam wieder ruhe und frieden ein – was zu einem großteil der ruhigen und sicheren hand und art unseres schafscherers zu verdanken ist.

nur rosi wollte immer noch gehen – dorthin, wo die böcke lange haare tragen mit blumen darin …..sie ist halt doch ein verkapptes blumenkind …

ein schatz

ein geschenk zur erstkommunion sollte es sein. die idee: eine dose für so allerlei, was ein mädchen für behütenswert hält.

ich hoffe, sie ist bereits gefüllt….

ouessant

 

nachdem die schur in großen schritten näher kommt und das wetter der letzten woche einfach zu schön war – hier ein kleiner bildabriß zum thema : vom schaf zur wolle

wer über den vorgang ein bisschen mehr lesen möchte schaut einfach in www.fasertausch2011.blogspot.com – hier findet ihr lesenswertes zu allen möglichen schafrassen und zur verarbeitung deren wolle.

damit das ouessant auf dem tisch nicht allzu alleine bleibt habe ich den schwung ausgenutzt, reste von waldschaf  (linke schüssel) zu waschen und zu trocknen. bereits im feuchten zustand war zu bemerken, dass diese flocke viel härter und starrer war als die ouessant, die mit ihren 27-28 micron doch erstaunlich weich ist. kardiert wird es noch besser zu erfühlen sein….ich könnte die faserfeinheit natürlich sofort auch nachschauen im www aber wißt ihr: ich gehe jetzt lieber wieder in die werkstatt und fasse es an….

schau mir in die augen, kleines

schon wieder verrücktes federvieh – womit endgültig wohl feststeht, bei wem es am meisten piept…

der nachmittag gestaltete sich ebenso lustig wie es das ergebnis bereits ahnen lässt – wie schön, wenn sich fünf frauen, die wirklich alles mögliche andere außer filzen zu tun hätten, sich zeit für ihren vogel nehmen – und da wir auch zwei geburtstagskinder an bord hatten, bekamen die federviecher gleich mal ein gläschen prosecco zum anstoßen – es war ja schließlich auch ihr geburtstag.

ob sie das allerdings so gut vertragen haben….

…wer weiß????

wegwerfen war gestern!

heute kam nicht nur der erste mai (oder endapril?-)käfer, sondern auch die einladungskarten für unsere ausstellung angebrummt – welche freude!

apropos brummen:

wußtet ihr übrigens, dass 54% der wildbienenarten als gefährdet gelten? es ist denn nun anfang mai bereits zeit, ein wildbienenhotel zu bauen, denn die tiere brauchen wohl einige monate, um sich mit den neuen suiten bekannt zu machen – und solche unterkünfte können wirklich auf jedem balkon platz finden, zumal die kleinen wichtige dienste beim bestäuben sämtlicher pflanzen leisten und der guten honigbiene in sachen fleiß in nichts nachstehen!

vom brummen zum mähen (oder mäen???):

 meine recherchen für das projekt „fasertausch“ www.fasertausch2011.blogspot.com schreiten voran – eifrig lese ich über die ouessantschafe – auch wenn sie nun schon an die 4 jahre bei uns wohnen, kann ich wieder und wieder neues über sie entdecken. da es nun vorwiegend um die spinn-und filzbarkeit ihrer wolle geht, hoffe ich, daß die schur dieses jahr ruhig und pünktlich vorsich gehen kann – denn 29 andere wollbegeisterte warten auf einen rassesteckbrief inkl. faser- und filzproben.  im gegenzug erhalte ich ebenfalls 29 proben verschiedenster wollsorten – und da freue ich mich schon wie bolle – oder wißt ihr auf anhieb, wie ein zackelschaf, eine zwartblesse oder ein leicesterschaf aussieht??! schaut doch auch mal beim fasertausch vorbei – einige infos stehen bereits im blog mit vielen fotos versüßt.

viele schafbesitzere wissen nach der schur nicht wohin mit der wolle. diese stellt heute keinerlei wert im langläufigen sinne mehr dar und landet meist in der restmülltonne oder auf dem mist. jede von euch kennt doch mindestens einen schafhalter oder eine herde „um die ecke“  –  laßt euch doch auch mal (mehr oder minder mutig) auf ein pritscheliges sommerprojekt ein: abholen – sortieren – waschen – trocknen – kardieren – verfilzen – verspinnen – verbasteln – verstricken -…

und dann schickt mir doch fotos von euren aktionen, von den schafen, von den ergebnissen… – ich möchte sie gerne hier auf dem blog veröffentlichen.  viele meiner kursteilnehmerinnen brachten schon rohwolle zur ansicht mit – wo seid ihr (und alle anderen!leser!)  und was ist aus der wolle entstanden? macht mit und zeigt eure kreativität! macht anderen lust und mut, es auch zu versuchen! wegwerfen war gestern!

als kleinen anreiz werde ich unter allen teilnehmerInnen ein päckchen mit handgefärbter feiner merinowolle und natürlich mit handkardierter ouessantwolle verlosen. wer sich also bis zum 1. juli (extra später termin, da manche schuren erst im juni laufen) mit fotos (titel: wegwerfen war gestern!) an info@augentrost.info beteiligt , wird hier ausgestellt und hüpft in den lostopf. los, gebt euch einen ruck – kein projekt ist zu klein – allein die tatsache, der rohwolle wieder ihre eigentlich bedeutung zuzugestehen, freut sicher nicht nur mich und alle, die sich mit wolle und schafen beschäftigen sondern auch die, die sich der wertentleerung einer globalisierten welt nicht anschließen können. wegwerfen war gestern!

ei-nblicke

leider lieben die ansonsten  sehr sympathischen eichelhäher eierspeise, insbesondere in der osterzeit – diese hier fiel sprichwörtlich vom himmel, und die ärgerlichen häherschreie waren deutlich zu hören. so wunderschön, jedoch ohne zugehöriges nest und mit kleinem knacks fand es seine letzte ruhe neben den windröschen in einer ecke des gartens.

zu diesem farbenwunder der natur noch ein paar weitere einblicke in die letzten wehen der abschlußarbeit- täglich sprudeln die gedanken, die möglichkeiten, all diese umzusetzen sind allerdings begrenzt, zeitlich und technisch. dank eines (? nein, vieler )skizzenbücher sind diese nicht verloren sondern warten geduldig auf ihre stunde, auf ihren tag, auf ihr jahr – denn:

das leben ist zum leben da-

für: picknick im himalaya

für: eine katze zum schnurren bringen

für: fortbewegung auf eigenen schwingen

für: einen duftenden pfirsich küssen

für: wollen wollen statt müssen müssen.

 

  jürgen spohn

hasensuppe und anderes

voilá – hasensuppe an sauce mongolaise

soviel zu gereinigter mongolischer wolle – diese schließt schnell und wird schön griffig und fest, lässt aber einen guten teil steppe auf dem arbeitstisch zurück. nicht gestört hat das die sechs frauen, die heute morgen eine osterhasenpolonaise in der werkstatt veranstaltet haben. gefilzt haben wir mit karakul, walliser bergschaf und eben benannter mongolischer wolle, denn ich finde deren derbe strukturen gerade für kleinteile wie diese hasen sehr passend. wir liessen feine merino links liegen und so sahen sie dann eben wild und ungezähmt aus – die hasen.

und da die meisten selber mindestens einen hasen zuhause haben, wurde selbiger gleich für die kinder nachgefilzt – auch wenn dann schon mal gemutmaßt wurde, ob man denn tatsächlich ein erdmännchen beherbege, welches sich nach ohrenmontage jedoch wieder ver-has-te…

ebenso lustig hatten wir es bereits am montag – dort wurden kleine dosen gefilzt, die auf nachttisch oder regal für ordnung sorgen sollen oder kleine schätze und fundstücke bergen können – ein prima-einsteigerkurs zum thema hohlformen – denn: was klein geht, geht auch grösser. und wissen, was hier aquiriert wird, hilft bei der umsetzung des nächsten 3-d-projekts.

so wurde genau ausgelegt, muster ertüffelt, gedreht und gewendet, gefilzt, geschnitten, gezogen,… bis jede zufrieden und hoffentlich glücklich mit  ihrem gefäß nach hause ging. ich war auch zufrieden, denn diese waren alle nicht nur dekorativ sondern eben prima gefilzt  – vielleicht bin ich mittlerweile fast gefürchtet, denn wie lautet mein mantra? es sieht vielleicht fertig aus – aber es ist noch nicht fertig!

so ernte ich manchmal ein mittleres stöhnen, welches sich am ende des abends zumindest glücklich anhört – auch was, oder?

ich selber kann immer wieder kleine dosen in immer neuen ausprägungen filzen – es macht mir viel spaß, neue farb-  und materialkombis auszuprobieren – und ehrlich: oft forme ich anstelle einer probe eine probedose – ein bisschen spaß muß sein!

frühjahrsmüde?

also, ich könnte gerade den ganzen tag (und nacht) schlafen….

und trotzdem juckts in den fingern und IM (nicht am) kopf – die abschlußarbeit für die filzschule will fertigerfunden sein, denn bald ruft der abgabetermin der fotos für den ausstellungskatalog – und wo kein exponat dort kein foto….ein paar kleine einblicke in meine arbeit :

mehr dazu, wenn ich fertig bin – und das sollte vor dem 9.mai sein….

wenn ich einen solch wichtigen termin im nacken habe, laufe ich oft zu kreativer hochform auf – nein, nicht die geforderte arbeit fertigzustellen, sondern eher im drang, schränke auszumisten, küchenleisten zu scheuern, dichtungen ewig tropfender hähne zu erneuern,…klassische übersprungshandlungen, die mich ehrlichgesagt aber wenig befrieden.

also greife ich doch zur wolle und fitzel vor mich hin – so fanden die eichelhütchen, die mir meine eltern im letzten herbst von einem spaziergang mitbrachten eine neue bestimmung – bäumchen-rüttel-dich im eichelbettchen, als kleiner eco-pin an bluse oder jacke zu tragen

sämtliche grüne wolle aus meiner kursrestekiste wurde kleinen frühlingsmädchen angezogen

und da ja auch schon wieder die veilchen blühen füllte ich auch dieses körbchen über die letzte woche wieder auf

frühjahrsmüde? woher bloß….

und wo wir gerade bei terminen sind: wer von euch gerne doch noch ein osterhasi filzen möchte – diesen freitag, 8.april 9.00-12.00 könnt ihr dies tun! meldet euch bitte bis donnerstag unter info@augentrost.info , 2 plätze wären noch zu vergeben!

edit: der kurs ist nun gut besetzt !

krankes hasi

an alle, die heute gerne mit mir osterhasen gefilzt hätten – es tut mir sehr leid, dass ich den kurs so kurzfristig absagen musste – aber kranke hasis können sich noch nicht selber thymiantee mit möhrchenbrei machen…

ich möchte euch, die ihr euch so zahlreich angemeldet habt (und natürlich auch allen anderen ortsnahen und interessierten leserinnen) gerne einen ersatztermin anbieten – bitte kontaktiert mechtild oder mich per kommentar oder unter info@augentrost.info, auf dass wir einen passenden termin finden – vielleicht nächste woche?

euch wünsche ich auf jedenfall eine sonnige woche, den gesundheitszustand, diese auch draußen geniessen zu können und lauter fidele hasis.

sag hallo zu deinem vogel

noch feucht sind die schrägen vögel, die heute in der landvolkshochschule niederalteich entstanden sind. einen ganzen tag lang nahmen sich acht frauen zeit für ihren persönlichen vogel – den haben wir ja nun wirklich alle, und das ist nicht negativ aufzufassen! ob mit kleinen schnappschnäbelchen oder großem häherschnabel, ob auf tapsigen füßchen oder großen klauen, ob paradiesisch oder rabig, jede fand ihren ganz eigenen ausdruck in filz und farbe.

am ende eines arbeitsreichen und lustigen tages flatterten acht bunteste, wildeste filzvögel in verschiedene richtungen gen heimat – danke für den schönen kurs, ich war, wie so oft, begeistert, welche vielfalt sich entbreitete und wie das filzen menschen aus unterschiedlichsten zusammenhängen in ganz kurzer zeit zu einer stimmigen gruppe vereinen kann.

die idee zu diesem gestaltpädagogischen kurskonzept, welches sowohl für filzneulinge als auch für erfahrenere filzerInnen geeignet ist, erarbeitete ich für meine  hausarbeit für block3 meiner ausbildung an der filzschule. methodik wie auch didaktik sind teil meiner arbeit – und ganz nebenbei filzte ich ein kleines vogelheer, bei dessen gestaltung ich mich rein von ihren namen leiten ließ – hier eine kleine auswahl, erkennt ihr sie?

draufgekommen – ? ist ja auch nicht allzu schwer! seit dieser arbeit filze ich immer mal wieder einen neuen vogel

ich kann mich nicht sattfilzen an ihnen – meine innerer vogelwilder vogel ist einfach zu begeistert, als dass es bereits genug wäre….