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Maientanz

Lasst den Frühling ein

In dieser Figur vereinen sich Gotlandpelzlocken mit meiner mit Erlenzapfen gefärbten Lieblingshautfarbe und einem leichten Filz aus Wensleydale und Ramie.

Im Figuren filzen auf diese Art und Weise stehe ich am Anfang einer sehr spannenden Reise – Schritt für Schritt fügen sich Puzzleteile offener Fragen in einem Prozess des Lernens, Scheiterns, Weitermachens.

Lasst auch ihr euch bescheinen und durchwärmen, selbst in Wind und Regen.

Sammelt Licht und Energie – die helle Zeit ist da, immer wieder, immer neu.

Jetzt aber

Ein hoffentlich letztes Mal greift der Winter mit schneebedeckten Krallen zu – ehrlich: mir ist das nun schon lang genug….

In all den langen Tagen mit unzähligen Spaziergängen an unspektakulär und doch so verwunschenen Plätzen an Donau oder Isar entlang bahnte sich auch auf dem Filztische ein bisschen Veränderung an. So entstehen gerade kleine Wesen, die ich bis auf ihre Kleidchen komplett in Nadelfilz Technik arbeite

Die verwendeten Wollen sind oft direkt hier aus der Gegend und ich habe sie mit den Pflanzen meiner Umgebung gefärbt. In diesem Jahr wanderten bereits Erlenzapfen, Rosenblüten und Kirschbaumrinde in den Topf – auch eine Portion von Freunden mit gesammelter Avocadokerne schenkte mir warmes Rose.

All diese Wollfarben und im letzten Jahr gefärbtes Stickgarn gepaart mit den Erlebnissen in Wald und am Fluss ergab diese kleine Mischung:

Und seitdem habe ich – zumindest im Kopf – bei jedem Spaziergang Begleitung

So wünsche ich auch euch eine Zeit voller Begleitung und kleiner Freuden – es lohnt sich meist, genauer hinzuschauen…

Und noch vieles wartet darauf, entdeckt und gestaltet zu werden

Klassiker

Ein kleiner Beitrag zum klassischen Gitterschal. Immer wieder wird ein solcher bei mir bestellt, ist er doch sowohl weich und leicht als auch wärmend und anschmiegsam, passt zum kleinen Schwarzen wie zur Jeans und sieht sowohl bunt kombiniert als auch Ton in Ton immer irgendwie besonders aus.

Leider fiel auch der Kurstag zu diesem Thema im vergangenen Jahr flach – einer von vielen geplanten und auch gut gebuchten. Denn gerade dieser Klassiker bietet soviele Möglichkeiten der Variation, das man gar nicht glauben mag, wieviel Spaß es bringt, sich mit Gittern, Ranken, Geweben und Co zu beschäftigen.

Dazu gern mehr an einem zukünftigen Kurs – heute nur dieser kleine simple Tipp:

Das Finish

– ist der Schal auf das Fertigmaß geschrumpft sehen die Enden der verschiedensten Stränge etwas verfuzzelt, haarig und positiv gesprochen sehr organisch aus.

Ein paar Millimeter kappen macht einen sehr großen optischen Unterschied. Damit meine ich nicht unbedingt, alle Fransen mit dem Millimetermaß gleichmäßig einzukürzen ( auch das geht natürlich). Ich trenne mich jeweils tatsächlich nur von den letzten Millimetern einer jeden Franse, bevor ich das Stück auswasche und schleudere. Das Ergebnis wirkt um so vieles aufgeräumter, stabiler und fertiger ( wenn ich den nicht vorhandenen Komparativ bemühen darf…)

Durch Ziehen oder Dämpfen bekommt ihr es noch glatter und geradliniger – was ich meist nicht beabsichtige. Einen feinen Rand mit geschlossenen Enden jedoch schon.

Also ruhig mal zum Schluß hin die Schere zur Hand nehmen – ein“ich-laß-das-jetzt-so“ hat im kreativen Prozess durchaus seine Berechtigung – schöner wird es manchmal, wenn man noch mal Zeit investiert und Hand anlegt.

Und so verließ dann auch dieser rote Halsschmuck erst nach dieser letzten Behandlung die Werkstatt Richtung Geburtstagstisch – viele unsichtbare Handgriffe später – so wie es im guten Handwerk nun mal ist.

Regionale Wolle Teil 2

Hier eine minikleine Portion Wolle so, wie sie aus dem Schursack kommt – sie war wirklich nicht allzu dreckig. Und doch ist es unglaublich, welche Verwandlung die Fasern machen. Ich zeige das einfach mal wieder hier ( in Bildern von Kleinstmengen – gewaschen habe ich 4 gut aussortierte Vliese in Rhönschafgröße). Ich hoffe, auch neuen Leserinnen einen kleinen Einblick in die Urbarmachung von Wolle zu geben, die wenig bis gar nichts mit den maschinell aufbereiteten schreiend bunten Wollfluffeln zu tun hat, die der Billigbastelhandel unter dem Namen Zauberwolle grammweise in feinem Plastik verpackt unters Volk schmeißt ( ich spreche hier ausdrücklich NICHT von den allseits bekannten deutschen und österreichischen Wollhändlern und andere professionelle europäische Wollversänden!!! ) Mein Beitrag kann den Prozess allerdings nur zusammenfassend beschreiben. Jeder Schritt hat seine eigene kleine Welt der Erfahrung und des Lernens und ist es wert, selbst gegangen zu werden.

Nach einem 1 Tagesbad ( sh. voriger Beitrag) mit etwas Soda und einem zwei- dreimaligen Wasseraustausch sah es nach dem 3 tägigen Trocknen mit wiederholtem Umschichten und Drehen dann etwa so aus

Ich hatte das Vlies bereits vor dem Waschen zerrissen – sprich: ich hatte die Fasern, die durch das Wollfett, Dreck und auch etwas Verfilzung richtig zusammengehockt waren zwischen den Händen mit Hilfe meiner Finger, die ich wie einen Reisswolf verwendet habe, aufgelockert und auseinandergerissen – portionsweise und insgesamt stundenlang. Der Grund: dadurch lösen sich bereits einige Verschmutzungen und Vegetabilen fallen zu Boden. Die Fasern werden aufgelockert und werden beim Einweichen besser und schneller sauber. Diese Arbeit übernimmt bei der maschinellen Säuberung von Wollfasern der Wolf – und ehrlich: nach 3 Vliesen hatte ich mir auch den Wolf gerissen. Diesen Vorgang habe ich nach Trocknung der Fasern wiederholt. Dadurch verabschieden sich erneut viele Grasreste und ähnliches, was auch nach meiner Wollwäsche noch hartnäckig in die Fasern verhakt war. Ergebnis waren nun duftige wollweisse Wollwolken

Immer wenn ich mal soweit bin freu ich mich erstmal so richtig und verspüre eine tiefe Verbundenheit zu diesem meinem Handwerksmaterial.

Was bei mir bei ( fast – Ausnahmen bestätigen ja bekanntlich die Regel) keinem Vlies fehlt ist eine Filzprobe, um die Filzeigenschaften der Wolle zu testen. Dazu schaue ich mir gerne auch die Faserlänge und die Faserbeschaffenheit an. Da es sich bei dieser Wolle nicht um die eines reinrassigen Herdbuchtieres handelt macht es für mich wenig Sinn, die Erkenntnisse zu katalogisieren. Aber: ich kann ja meine Erkenntnisse für die nun vorhandene Wolle schöpfen, also mal erneut schnell einen Blick drauf werfen

Entschuldigt – mein Maßband war verschollen… Aber die Faserlänge kann man in diesem Vergleich fast besser einschätzen. Interessant zu wissen ist vielleicht, dass sich im Vlies eines Tieres sehr verschiedene Fasern befinden können – je nachdem wo sie sich befinden. Als nur ein Beispiel folgendes Bild

Gleiches Tier – andere Länge und auch Beschaffenheit. Die kleinen feineren Löckchen befinden sich meist an der Stirn oder an den Backen. Bereits beim Vorsortieren vor dem Waschen zerreisse ich solche meist kleinen, interessanten Stücke nicht sondern wasche sie vorsichtig im Verbund.

Erst nach dem Trocknen ziehe ich vorsichtig einzelne Löckchen aus dem Faserverbund, indem ich sie unterhalb der Spitze mit Daumen und Zeigefinger packe, die Wollportion mit der anderen Hand locker festhalten und dann ziehe.

Diese Locken verwende ich gesondert weiter- für Figurenhaare z. B. In kleine Portionen gepackt warten sie dann erstmal aufs Färben.

Frische vorbereitete Lockenbündel neben bereits pflanzengefärbten Skuddenfasern

Ganz anders gehe ich vor, wenn ich längere und auch wertvollere Locken zu waschen habe. Dazu gerne ein anderes Mal mehr.

Nun aber zur Filzprobe. Übrigens ließe sich die natürlich auch aus der ungewaschenen Wolle machen – drinnen verzichte ich allerdings ganz gern darauf… Mit den Handkarden kämme ich mir die Fasern zurecht, so kann ich diese regelmäßiger auflegen ( natürlich kann auch direkt aus der gerissenen Faser gelegt werden – ich kämme meist nur für die Probe)

Nach Auslage einer Fläche in zwei Lagen filze ich nun so lange, bis sich nichts mehr an Schrumpfung tut.

Das Ergebnis hier war überraschend. Die langfasrige gut strohige Wolle erweist sich als mittelmäßig bis gut filzfreudig. Sie schließt schnell, ihr Verbund ist dicht. Der fertige Filz bleibt trotz ordentlicher Schrumpfung recht weich.

Bei einer Probekugel mit einer groben Filznadel komme ich sehr schnell zu einem sehr stabilen Ergebnis beim Nadelfilzen, ausserdem gefällt mir die leicht gewellte Optik der Fasern sehr gut. Also beschließe ich ohne großes Federlesen einen Teil der Wolle für Zwerge und Wiesen in Grüntönen zu färben – ab damit in den Topf.

Party time!

Eine sehr schnelle Möglichkeit Fasern im Topf zu färben ist das Aufbrauchen sämtlicher auch älterer Seidenmalfarbreste der Mama oder Freundin – viele Leute verkaufen die Reste ihres ehemaligen Hobbies auch für kleinstes Geld. Nehmt, was ihr kriegen könnt – damit arbeitet ihr zum einen sehr schnell und sicher ( kein Anrühren von Pulver notwendig) und ressourcenschonend ( es gibt viel zu viel alte Farbflaschen in Regalen und Schränken…). Wenn ihr beim Mischen ein bisschen auf den Farbkreis achtet kann auch bei gruseligen Farbtönen nichts schief gehen. Und wenn ihr genug Färbematerial sprich Wolle habt könnt ihr die Farbe nach Gusto verteilen und so lange Wolle nachlegen, bis das Wasser klar ist ( sollte der nach dem ersten Färbevorgang noch farbig sein)

Ich habe 2x nachgelegt, sowohl Flocke als auch ein älteres kardiertes Stück Bergschaf.

Ich denke, den ungefärbten Rest werde ich zum Trockenfilzen und Stopfen verwenden. Dazu zeige ich im nächsten Beitrag mal ein Beispiel. Ich hab nun einen sehr großen Vorrat davon – vielleicht begegnet euch diese Wolle ja auch an einem Kursabend, wenn es wieder soweit ist…

Regionale Wolle Teil 1

Eigentlich… Ich vermute stark, dass es dieses Wörtchen zumindest in die Top Ten der meistbenutzten Wörter 2020 geschafft hat. Eins meiner „eigentlich“ hat mit den Massen an Rohwolle zu tun, die ich dieses Jahr so großartig großzügig von mehreren Schafhalterinnen für meine eigentlich geplanten Rohwollkurse geschenkt bekommen hatte. Leider konnten diese trotz Openairplanung mit Hygienekonzept wegen diverser Wetterkapriolen nicht an den geplanten Terminen stattfinden. Was zurückblieb war zugegeben etwas Frustration und – Rohwollvliese.

Nachdem ich dann selbst einige Sitzfellchen ( ohne Chance, diese auf einem Markt verkaufen zu können) gefilzt und einen Teil der Wolle in Vakumiersäcken eingelagert hatte waren immer noch Vliese übrig – ohne Möglichkeit auf weitere mäuselose Outdoor – Lagerung, da auch schon diverse Deckenhaken zur Aufhängung von Wollsäcken bereits mit solchen ( Ouessant-, Walliser- und Zackelschafvliese) belegt waren. So dümpelte die Wolle einige Monate nicht besonders malerisch am Haus in diversen Säcken vor sich hin ( danke Familie fürs Übersehen oder Ertragen) – aber wegschmeißen war für mich einfach keine Option.

Die Blätter fielen, die Wolle am Schaf war schon wieder recht üppig ( Stichwort nachwachsender Rohstoff) und der Winter zog ins Land. Wohin nur mit den Vliesen??? Die einzig positive Tatsache daran, dass ich wir in diesen Zeiten keine Gäste beherbergen können, fiel mir kurz vor Heilig Abend ( da hat man ja prinzipiell auch wenig anderes zu tun…) wie Schuppen von den Augen.

Und so funktionierte ich das Bad der Gästewohnung kurzfristig zur Wollwaschstation um.

Ich weiß – das ist eigentlich Sommerarbeit. Und meine Mama sollte das eigentlich auch nicht erfahren… Nun trocknet aber bereits die Wolle von 3 großen Vliese Rhönschaf aus Ortenburg und zwei folgender Damen unbekannter Rasse aus Wallersdorf auf den Wäscheständer vor sich hin.

Leider hat meine gute Schleuder nun auch noch ihre Dienste aufgegeben…. Ich hoffe auf erneuten Elektrosupport aus der Nachbarschaft. Verschärfte Bedingungen an allen Fronten…so wird der Trocknung noch einige Tage in Anspruch nehmen – aber es sieht schon definitiv so aus, dass sich diese Arbeit mal wieder gelohnt hat – und auch das Bad putzen wird sich richtig lohnen…

Gerne zeige ich im nächsten Beitrag das Ergebnis meiner Mühen, erzähle etwas zur Beschaffenheit der Vliese und Fasern, zur weiteren Verarbeitung und zu Verwendungsmöglichkeiten besagter Wolle. Damit möchte ich euch motivieren, diese Schätze vor eurer Haustüre zu nutzen – auch wenn es richtig Arbeit ist, eigentlich lieber im Sommer und draußen getan werden sollte und man mittlerweile eigentlich viele Möglichkeiten hat, fertig aufbereitete Filzwolle in großer Auswahl per Klick zu bestellen.

Aber ehrlich: eigentlich einfach mal machen – es lohnt sich.

Langsam

Langsam erscheint das Leben momentan – langsam wie die Natur im Frühjahr. Aber ihr wisst, wie es zugeht, jedes Jahr aufs Neue. Wo kein Hälmchen stand, wo grau und braun die rissige Erde lag, wo vom Wintersturm zerfetzte Zweige schaukelten und tiefe Schmelzwasserrinnen den Boden durchschnitten…..

da keimt es – für uns plötzlich. Erst klein, kaum wahrnehmbar. Die ganze Kraft liegt unter der Erde, wohlverwahrt während der kalten und dunklen Zeit und wartet doch schon so lange – nur um dann mit Macht hervorzubrechen und die Welt mit Farbe, Duft und Leben zu füllen

Ein bisschen so geht’s uns vielleicht auch gerade – wir warten. Und dIe Zeit wird kommen auch für uns, wieder hinauszustreben wie ein Pflänzchen, zu blühen und zu wachsen

und was das Schönste sein wird:

Zusammen wird dann alles noch viel bunter – also haltet durch und bleibt zuversichtlich

Donaukiesel

Wer hier öfter liest weiß, dass ich der Natur rund um die Donau sehr verbunden bin – aber wusstet ihr auch, dass ihr die Anleitung für die vom Donaustrand inspirierte Kieseltasche in der aktuellen filzfun-Special finden könnt? (unbezahlte Werbung)

Neben meiner detailliert bebilderten Schritt-für-Schritt Anleitung findet ihr aber noch mehr als 10 andere Filzprojekte zum Nachfilzen – allesamt von erfahrenen Filzkolleginnen ausgedacht und aufgeschrieben.

So könnt ihr euch in dieser Zeit ohne Filzkurse dort viele Ideen holen – den Anleitungen Schritt für Schritt folgend oder die dort beschriebenen Vorschläge für eigene Projekte abwandeln.

Auch die Kieselsteintasche ist erprobt – die tollen Kursergebnisse konntet ihr en Detail schon einmal hier sehen.

Und solltet ihr ein solches Projekt doch lieber hier in der Werkstatt mit meiner Unterstützung angehen wollen: Ab 5 Teilnehmern könnt ihr gerne – – sobald ein Kursbetrieb wieder möglich sein wird – einen Termin bei mir buchen (für dieses Projekt benötigen wir 2 Abende oder einen Tag. Filzerfahrung im Auslegen von Hohlformen ist definitiv von Vorteil).

Vielleicht werde ich diese Tasche auch nochmal ins Programm 20/21 aufnehmen – das nimmt nämlich – trotz der momentanen Unwägbarkeiten – bereits Form und Gestalt an.



Ich wünsche euch von Herzen viel Zuversicht in diesen Wochen und vielleicht Monaten. Auch ich werde nicht mehr jeden Tag hier in der Werkstatt sein sondern daheim arbeiten. Die Räume kommen mir leer und etwas traurig vor – meine quirligen und eifrigen Kurse und deren Teilnehmerinnen fehlen mir grade mehr, als ich zuerst dachte.

Was mir bleibt ist die Hoffnung, viele von euch bald gesund, froh und zuversichtlich wieder hier an den Tischen zum gemeinsamen Arbeiten begrüßen zu können. Bleibt mir und meiner Arbeit gewogen – für Aufträge bin ich natürlich gerne jederzeit ansprechbar – per mail unter info@augentrost.info bin ich zuverlässig zu erreichen.

Hebt doch einfach auf einem eurer nächsten Spaziergänge oder an eurem Lieblingsplatz einen Kieselstein auf und nehmt ihn mit nach Hause. Wer weiß schon, wie viele sich da während der Zeit der Ausgangsbeschränkung ansammeln werden….und was man danach damit aufbauen kann…

little italy

Was bleibt von einem sonnigen fröhlichen Italienurlaub, wenn das Wetter so unitalienisch wie heute ist? Meist nur die weiche Erinnerung und das ein oder andere Souvenir….und wenn sich dieses ob vieler getragener Stunden nach einiger Zeit nicht in Wohlgefallen sondern seine Einzelteile auflöst – Trauer…so erging es zumindest meiner Freundin, deren Lieblingsoberteil ganz oben in der „bring-ich-mal-zum-Container-Tüte“ lag, ich es da entdeckte und die Tüte an mich nahm. Mit der Zusage, dieses und andere Teile sentimentalitätenlos zu entsorgen machte ich mich auf den Weg …. – in die Werkstatt.

so ein kleines bisschen dolce vita – das musste einfach sein.

Also wanderten nach ein bisschen Schnipselei die 2 verschiedenen Baumwollspitzen der Bluse zusammen mit Chiffon und einer dunkelrot-braun Handfärbung Falklandwolle auf den Tisch und nach und nach in ein Schnick-Schnack-Täschchen – kann man doch immer brauchen, oder?

Ausgekleidet mit viel ungefärbter Tussaseide, die sich auch auf der Blüte vorne wiederfindet, bestickt mit passendem Kelimgarn  präsentiert sich die Bluse nun ganz von ihrer romantischen Seite

und kann auch bei Märzregenwetter adäquat ausgeführt werden – evtl. bestückt mit einer Sonnenbrille und einer 50ger Sonnenmilch.

Man kann ja nie wissen….ciao bella!

 

Filz 3D

2x 3D in Filz – bereits im Oktober auf wärmende Schalkragen – letzte Woche auf stabile Shopper gebaut.

Nach dem Legen des Schalkragens entschied sich jede für den Dekor des Kragens – Zapfen, Bullaugen, Schollen, Rillen, Kringel und vieles mehr zierte nach 2 Abenden sorgfältiger Arbeit einen weichen wärmenden Kragen.

Und auch in dieser Woche griff ich das Thema erneut auf – dieses Mal war ein praktischer Shopper unser Gestaltungsuntergrund

Naturfarbenes Bergschaf und süddeutsche Wollmischungen boten den perfekten Untergrund für allerlei Spielerein. Allein vom Musterstück (Foto 1 dieses Beitrags) inspiriert entstanden an 2 Abenden folgende Stücke:

Jetzt können die Kartoffeln vom Markt, die Milchtüten oder auch die Futterdosen für die Maine Coon-Tiger sicher nach Hause geshoppt werden – viel Spaß beim Tragen (tja – dass soviel Schweres in eure Shopper reinpasst – da seid ihr nun wirklich selber schuld….!)

 

geschenkte zeit

manchmal hängt auch mir die zunge bis an den boden….ich müßte…ich sollte…dringend „to-do“ wäre…

– über die wirklich wunderbare filzbegegnung in braunsbach schreiben (davor viele fotos aquirieren – denn ich hatte echt keine zeit, um zu fotographieren) – also zurück auf die to-do-liste

– meinen haushalt mal wieder auf null bringen (was im gang der dinge ein heres unterfangen darstellt)

– neue produktideen entwickeln (bunt-fröhlich , aber bitte ganz ohne zwang)

neue kursideen erfinden (erfrischend anders und ansprechend, aber bitte „voll im flow und ganz easy“)

aber ich hatte gründlich die nase voll von dem müssen. ich wollte gerne etwas wollen. und so entstanden an den letzten tagen in der werkstatt einfache geschenke für menschen, die mir wichtig sind.

wie dieser schal in den lieblingsfarben meiner 90-jährigen großtante

wie dieser schlauchschal in den grüntönen, die mich immer an meine freundin aus studientagen denken lassen

wie dieses einfache etuitäschen, welches die left-overs eines anderen taschenprojekts zieren für eine andere liebe freundin und deren handtaschenkruscht

derweilen noch stabile raschelbälle in leuchtenden grundfarben für einen (zugegebenermaßen nicht mehr ganz) neuen erdenbürger (wann habt ihr denn den letzten filzball gefilzt?!?)

ja – is denn heit scho weihnacht`n? – nein, ist es nicht. aber wenn sich bei farben, material oder auch kleinen filzüberbleibseln der gedanke an einen ganz bestimmten mensch geradezu aufdrängt, dann ist es zeit, meine zeit genau diesem menschen zu widmen.  ich warte auch nicht auf den 24.12. – zwei geschenke sind bereits angekommen, die anderen lesen diesen blog nicht oder nur sehr sporadisch….!

so nahm ich mir auch zeit, unsere ganz ureigene wand neu zu gestalten.

größe: 70cmx150cm

auf diesem bild noch nicht ganz ränder-gefinisht. ich freue mich nun jeden tag an diesem stück geschenkte zeit – und nach all diesen dingelchen habe ich plötzlich viele neue ideen….für laden und kurse…einfach so im kopf….geschenkt!