Archive for the ‘Verspielt’ Category

Sternenkind

weißt du wieviel sternlein stehen an dem blauen himmelszelt

weißt du wieviel wolken gehen weithin über alle welt

gott der herr hat sie gezählet, dass ihm auch nicht eines fehlet

an der ganzen großen zahl, an der ganzen großen zahl.

 

kirschkernkissen für die kleinen – wenn das bäuchlein mal schmerzt oder der kummer eine portion wohlige kuschelwärme braucht, kommt das sternenkind zu besuch, will sich schmiegen und liebgehabt werden

leider hatte  ich gestern abend meine kamera vergessen – so gibt es keine bilder von den entstandenen lustigen kernbeissern…viele kirschkernkissenideen kommen jeden tag dazu. solange die kernchen in meiner riesigen blechschlüssel klickern, klirren, rascheln und rungeln wird das wohl so weitergehen….

kernbeißer

dienstag, 25.10. kirschkernsäckchen

19.30-22.30 in der hollerstubn, seebach, oberdorferstr.1

es sind noch plätze für wärmeliebende, kirschenesser und kernbeißer frei!

 

in meinem kleinen apfel

da sieht es niedlich aus

es sind darin fünf stübelein, grad wie in einem haus.

in jedem stüblein wohnen zwei kernlein schwarz und klein

die liegen dort und träumen vom hellen sonenschein.

sie träumen auch noch weiter gar einen schönen traum

wie sie einst werden hängen am lieben weihnachtsbaum.

                                                         (traditionelles kinderlied)

wieviel schöner ist es, die reichtümer des herbstes

mit einem lied auf den lippen zu ernten und zu verarbeiten – der winter naht mit großen schritten, der erste nachtfrost erschreckt die letzten blumen und früchte. bald sind die schlehen süß!

wiesenzwerge

 

die felder sind abgeerntet, die leitern lehnen an den apfelbäumen, die eichhörnchen holen die letzten haselnüsse, die rehe laben sich am fallobst.

und die zwerge?

auf dem weg in ihre winterhöhle mit einem geschenk bedacht wispern sie leise im morgennebel rund um den weißdornhaag.

sieben

abschied nehmen heißt neu beginnen – sieben jahre lang arbeitete ich gerne für, mit und im waldorfkindergarten. nicht tag für tag, wie alle meine lieblingserzieherinnen – nein – abends in der elternmanufaktur oder daheim in der werkstatt. es entstanden allerlei arten von gestalten. ob zu den kindergartengeburtstagen, zu bazaren, zum bunten markt oder einfach nur so – für kleine hände, für etwas größere hände, zum liebhaben, zum spielen, zum aufstellen, zum begreifen.

die kleinen figuren gewannen im laufe der jahre an kontur – für mich wurden sie zu erzählern von der kleinen welt, die sich hinter jedem ding versteckt – in nüssen, steinen, wurzeln, blumen, schneckenhäusern, muscheln –  in wiesen und wäldern. und egal, wie einfach ihre erscheinung ist, einen weg zum kind zu finden- das war ihr auftrag.

ich habe in dieser zeit gelernt, dass figuren den kindern den rhythmus der natur und manch tatsache im leben ganz sanft näherbringen können, dass sie  bespielt und gehegt werden und mit ihnen ihr zuhause – die natur.

ich habe gelernt, dass kleine hände zart halten und behüten, weiches erfühlen ohne zu zerren, geschichten erzählen ohne zu fest zuzupacken.

im laufe meiner filzweiterbildung kam ich an den punkt, die kleinen nicht mehr in mein „professionalisiertes“ tun einlassen zu wollen – zu lieblich, zu verspielt erschienen sie mir. linie wollte ich ausbilden, gelerntes anwenden, mit materialien und texturen umgehen, große projekte planen, durchführen, auswerten. 

all das tue ich  – und schnell, sehr schnell habe ich gemerkt, dass ich doch nicht ohne sie sein will – sie fehlten mir und so begann ich eines nachts wieder, köpfchen zu wickeln, händchen zu drehen, kleider anzuziehen, äpfelchen und zwergenmützen, pantöffelchen und hemdchen zu filzen und meinen woll- und seidefarbbädern immer wieder händevoll wensleydale- und gotlandlocken für eine fröhliche haartracht beizugeben.

ende juli bei der schulanfängerverabschiedung bekam jedes der fünf kinder ein begleiterchen auf den weg

zuerst war ich mir nicht sicher, ob die kleinen tatsächlich ein gesicht wollen. in gedanken die fünf kinder entschied ich mich dann dafür.

 zusammen mit einem kleinen edelstein, den das kind als kette umlegen kann, wenn es will, bringt es vielleicht ein bisschen freude oder trost, wenn der neue weg ein wenig zu steil wird – ich wünsche es mir.

ich habe heute viele bilder eingefügt, vielleicht zu viele  –  sicher zu wenige, um diese zeit zu dokumentieren,(denn es fehlen definitiv all die menschen, die ich kennengelernt habe und die mich auf meinem weg begleiten und begleitet haben) – vielleicht sogar mehr für mich als für euch(?!) – sieben jahre herzensheimat gingen für mich zu ende – danke für alles.

weiter

eine wegstrecke bin ich mit 11 anderen filzerinnen über 3 jahre nun gegangen und fast alle von ihnen haben am wochenende in oberrot mit mir unseren abschluß als filzgestalterinnen gefeiert. insgesamt präsentierten 39 frauen aus 4 jahrgänge ihre abschlußstücke  – vielfalt in hülle und fülle.

zum thema „Ge – Wandlungen“ waren auch meine arbeiten zu sehen – kleidungsstücke aus der märchensammlung der gebrüder grimm, die wandlung bergen

„und wie es so stand und gar nichts mehr hatte, fielen auf einmal die sterne vom himmel (…) und obgleich es sein hemdlein weggegeben, hatte es ein neues an und das war aus allerfeinstem linnen“

sterntaler – moorschnucke

„keine andere soll meine gemahlin werden als die,  an deren fuß dieser goldene schuh passt.“

aschenputtel – kapmerino, chiffon, spitze, seidenpongee handgefärbt mit rainfarn, tussaseide

“ dann machte sie die nuß auf und holte das kleid hervor, das wie die sonne glänzte. und wie dies geschehen war, ging sie hinauf zum feste und alle traten ihr aus dem weg; denn niemand kannte sie (…)“

allerleirauh – walnuß, chiffon, feinste merino, papier mit metallgespinst, metallfaden

ich danke allen, die mich auf diesem weg begleitet haben – meinen dozentinnen beatrize schaaf-giesser, inge bauer und lyda rump,

den gastgebern sonja und bernd fritz

und all den filzschwestern, die ich in dieser zeit kennengelernt habe.

wenn auch die „schulzeit“ ein ende hat, hier sind verbindungen gewachsen, die stark sind und tragen – weiter gehts!

wie ein fest

du musst das leben nicht verstehen,

dann wird es werden wie ein fest.

und lass dir jeden tag geschehen,

so wie ein kind im weitergehen

von jedem wehen

sich viele blüten schenken lässt

rainer maria rilke

schlüpfrig

womit wir wiedermal die frage stellen – wer war zuerst das – der vogel oder das ei????

aus ouessant, waldschaf und gotländischen pelzschaflocken habe ich diese piepmatz-dose gefilz; aber auch unter genauerer betrachtung wird sich die obenstehende frage nicht klären lassen

da hilft nur abwarten, tee trinken und darauf warten, ob die antwort irgendwann schlüpft…

ein schatz

ein geschenk zur erstkommunion sollte es sein. die idee: eine dose für so allerlei, was ein mädchen für behütenswert hält.

ich hoffe, sie ist bereits gefüllt….

schau mir in die augen, kleines

schon wieder verrücktes federvieh – womit endgültig wohl feststeht, bei wem es am meisten piept…

der nachmittag gestaltete sich ebenso lustig wie es das ergebnis bereits ahnen lässt – wie schön, wenn sich fünf frauen, die wirklich alles mögliche andere außer filzen zu tun hätten, sich zeit für ihren vogel nehmen – und da wir auch zwei geburtstagskinder an bord hatten, bekamen die federviecher gleich mal ein gläschen prosecco zum anstoßen – es war ja schließlich auch ihr geburtstag.

ob sie das allerdings so gut vertragen haben….

…wer weiß????