filzen mit alpaka

das neue jahr bringt viele pläne, projekte und viel neugier – gerade widme ich mich immer wieder der interessanten alpakafaser und ihren filzeigenschaften. viel ist zu lesen über die eigenheiten  – zwischen 18-25 myc sollte sie haben, sie ist eine lanolinfreie hohlfaser und kann ganz unterschiedliche kräuselungen aufweisen – bei den huacayas viel und bei den suris kaum. im nassfilzbereich wird sie ansonsten wie schafwolle verarbeitet – ihr bekommt sie in der schurflocke, im vlies (eher selten – oft mit merino gemischt) und (rein) als kammzug. verschiedenste naturfarben finden sich bei den alpakas – die hauptfarben weiß, schwarz, grau, hell-und dunkelbraun, sowie gescheckt – alles ist vertreten.

auf den bildern seht ihr (wie schon öfter) die tiere von sonja schreiber . auf ihrem bayerwald-alpaka-hof werden auch in diesem jahr halbtages-und tagesfilzkurse unter der verwendung dieser hochwertigen faser stattfinden – wer interessiert ist an acccessoires für kopf, hals und hände ist dazu herzlich eingeladen , termine werden bald hier und bei sonja eingestellt.

die struktur von gefilztem alpaka ähnelt der von leicester und wensleydale – hier eine  kleine optische vergleichsanordnung:

alpaka 2lagig

alpaka 1lagig kreuzweise

alpaka 1lagig parallel – dazu im vergleich

leicester 1lagig parallel

und wensleydale 1lagig parallel gelegt – allerdings in haselnussbraun-grau.

und da proben ja immer auch gleich praxisgetestet werden müssen, filzte ich zwei paar stulpen

wobei man bei den (handgefärbten) grünen, welche auch mit mehr material, aber trotzdem 1lagig parallel gelegt wurden die charakteristische alpakaoberflächenstruktur mit den schläufchen und dem weichen langen flor sehr gut erkennen kann. im filzprozess greifen die fasern schnell (je feiner, desto schneller – also: je hochwertiger desto erfolgversprechender) – der entstandene filz ist flexibel, weich und anschmiegsam, dabei sehr stabil und formbar. außerdem, wie oben gezeigt, sehr strukturreich.

ihr seht – die aussichten sind gut, auch in diesem jahr immer neue türen zu öffnen um die sonne aufgehen zu sehen – das wünsche ich euch!

wellnessen mit erwin

nachdem sich der große weihnachts- und neujahrstrubel gelegt hat, beschloß onkel erwin, den zum feste erhaltenen wellness-gutschein einzulösen.  das geschenk der amerikanischen großnichten latoya, samantha und angelina  mutete ihm zunächst doch etwas befremdlich an (oben ein archivbild) – er sollte in heu baden, sich mit schlamm einschmieren lassen, seine empfindliche mäusehaut mit 156 anderen mäusen (die bestimmt nicht alle so rüstig und um ein gepflegtes äußeres bemüht wären wie er) in lauwarmen solebädern einweichen? er sollte sich vibrierende klangschalen auf den mäuserücken stellen lassen, quieck-gong, thai-cheese und morgenmeditation zum sonnenaufgang betreiben – pfotenreflexzonenmassage und romantisches candle-blütenbad inklusive???

 

aber da die lieben großnichten so incredibly happy waren, ein wahrlich passendes und so brauchbares geschenk für ihren grauen onkel gefunden zu haben („something very special – with love“) brachte er es nicht übers herz, den gutschein an die kleine lucy lou  weiter zu schenken, die ihn in all dem show und performance trubel ja auch nicht einlösen hätte können – außerdem war sie kein kind der provinz mehr und fand sich nur schwerlich außerhalb n.y. zurecht.

also machte sich erwin auf den weg nach bad katzbach, das ihm – trotz des unappetittlichen namens – unglaublich gut gefiel und ließ sich mal ein wochenende so richtig verwöhnen

ob sich denn nun ein wellness-schatten fand, um die romantischen teile des 38-stunden-programms nicht alleine absolvieren zu müssen konnte nicht ermittelt werden – onkel erwin stritt eine liason mit einem zimmermäuschen vehement ab…

man wird sehen…

wer die vorangegangenen geschichten der großfamilie verpasst hat: unter der kategorie „mäusegeschichten“ werdet ihr gebrieft!

 

 

 

frühjahrskurse

…noch können wir sie dringend brauchen, die stulpen, die gestern aus verschiedenen textilien in zusammenspiel mit extrafeiner merino gefilzt wurden – es wird wieder kalt;  vielleicht doch noch schlittschuhlaufen auf den donaualtwassern?…

neben solchen privat gebuchten kursen, übrigens gerne möglich ab 4 teilnehmern zu verschiedenen themen bei mir in der augentrost-werkstattt, gebe ich wie gehabt  im ersten halbjahr 2012 wieder filzkurse im gARTen hengersberg von mechtild kapfinger

und auch ein ganztagesangebot an der landvolkshochschule niederalteich rückt näher – es sind noch plätze frei

di, 13.3. , 8.30-11.30           wollige schäfchen  

sa, 24.3., 9.00-17.00          alles dabei? die gefilzte tasche

mi, 23.5., 9.00-12.00          elfentanz

di, 19.6. 19.30-22.30          sommergelichter

nähere angaben und bilder findet ihr oben unter„kursangebote“ -ich freue mich darauf, die ein oder andere wieder zu sehen oder persönlich kennen zu lernen!

buntes treiben

am wochenende wurde mir etwas gegönnt – ein shibori-färbe-workshop unter der leitung von frau annemarie zoller-sicker  im handwerksmuseum in deggendorf. am samstag und sonntag trieben wir es unter sehr fachkundiger und persönlicher anleitung ziemlich bunt.

ich lernte einige neue abbinde-und abnähtechniken kennen und auch das färben mit procion mx farben war neuland für mich – und klappte wirklich gut, auch wenn der färbevorgang um einiges aufwändiger ist (oder erscheint) als das färben mit säurefarbstoffen wie z.b. ashford.

verschiedenste stoffe wie baumwollsatin, batist, käseleinen, pongeeseide, etamin, leinen, wildseide etc. wanderten durch salz-, farb- und sodabäder – einige mit brilliantem farbergebnis, andere eher lau. zur 2. kategorie gehörte ganz eindeutig der etamin de laine – währenddessen seide (obwohl auch eine proteinfaser) die farben leuchten ließ, blieb der wollstoff sehr pastellig – weitere proben und vorbehandlungen sind nötig, um ein besseres ergebnis zu erzielen – auch ein resultat!

ob ich weiter mit procion färben werde, mal sehen. das vorhandene farbpulver werde ich sicher noch experimentierend verbrauchen. vielleicht gewöhne ich mich dabei an das procedere – wobei ich schon sehr an den eher unkomplizierteren und für meine zwecke bestens geeigneteten säurefarben hänge.

ansonsten leuchten die farben vorallem auf baumwollstoffen (und auf meinem käseleinen) und sind wasch-und lichtecht – einige färbungen aus der gruppe:

und – wie immer, wenn sich türen wieder ein stück mehr öffnen – sprudeln mir ideen in den kopf und in die finger

danke, frau zoller-sicker!

es lebe der könig!

ja – wo beibt er nur, der schafkönig?

allerlei fußvolk wurde gestern morgen aus der (seifenwasser)-taufe gehoben, gekleidet in feinste wolle – zur feier des tages…

doch halt – hört ihr es, das königliche glöckchen kündet an –

da!  er zeigt sich am fenster des royalen stalles!!! welche ehre! vivat!!

 und da! tatsächlich verlässt er die schützenden mauern, um seinem volk nahe zu sein

schaut – nun bleibt er stehen, sinnierend – bedeutungsschwer bewegt sich seine unterlippe – erst unhörbar, dann umso majestätischer

„MÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄH!“

„o, papa; ich bin so stolz darauf, ein schaf zu sein!“

„ja, mein junge – ich bin mir sicher, dieses määäääh wird die welt verändern“

noch ein moment ergriffenes schweigen – dann ist dieser magische moment vorüber und der schafkönig wendet sich ab, um sich seinen wichtigen werken weiter zu widmen

 

wie alle staatsoberhäupter und VIS (very important sheep) käut er vorwiegend wieder – majestätisch, schwer an der ihm zukommenden verantwortung tragend und sich dieser wohl bewußt – dieser könig wird übrigens noch in die annalen eingehen, da seine reform der wald-, wiesen- und landesbanken wegweisend für die nächsten generationen sein wird – er plädierte für die einführung einer allgemeine kötteleinlage (auch zu riestern) zur förderung der kürbisbeete.

vivat!

rohwollspielereien

 

darf ich vorstellen – madame mohair

monsieur gotland

und baby bergschaf

aus den säcken mit den schurschätzen…

auf einer unterlage aus stein-oder bergschaf  legte ich duftige (im wahrsten sinne des wortes) wolken verschiedener rohwollen – dabei habe ich sie kreuz und quer sich legen lassen wie sie wollten und nur partiell beim walken darauf geachtet, dass sich die lockenenden nicht alle in die tiefe graben, sondern sich nach oben strecken.

anders hier bei diesem kuschelsitz – hier wollte ich einen richtigen sitzpuschel erreichen. also wurden die rohwollfasern eine um die andere aufgestellt und vorsichtig angefilzt.

in der mitte seht ihr drysdale – eine schafrasse, die wohl erst in den 50gern in neuseeland gezüchtet wurde. die wollfasern sind sehr markhaltig, dadurch kräuselarm und ganz schön kratzig, fest und unglaublich lang – sie werden zur teppichherstellung genutzt.

die schwarzen locken um die mitte kommen von robinson, unserem ouessantböckchen – vorallem am hals trägt er wunderschönes, langes und leicht gelocktes fell – mit einer durchschnittlichen myc von 27 ist ouessantwolle erstaunlich weich.

die basis bildet hier steinschaf-lamm.

„und wann kommt der schafkönig, mama?“

 

weihnachtserinnerung

die sonne brachte die donau heute den ganzen tag zum glitzern – wie flüssiges silber zog sie sich durchs tal

weihnachtsbäume verlassen leise die wohnstatt – fast scheinen sie sich zu schämen, in der falschen jahreszeit gelandet zu sein

auch andere bäume fallen – das gute wetter lockt die baumsäger aus ihren behausungen (eine speziell niederbayrische spezies??)

alte laub- und obstbäume machen platz für rasen…..

gerettet dieses frische mistelholz am apfelast – daraus eine perle, handgeschnitzt mit gestickter erinnerung an überbordende  mistelbüsche und ihre verstohlenen küsse

….weihnachtserinnerungen…

 

wie die maus im haberstroh

besuch bekommen – und gleich soviel – ja, das ist der verspätete verwandschaftsweihnachtsbesuch für unsere kleine herde – direkt vor ihrer schnauze, die darauf stundenweise mit ziemlich verhaltener begeisterung und enormer aufregung und gefühlswallung reagierte – wie im richtigen leben halt

….

ein weihnachtsfest mit echter begeisterung liegt hinter uns und das neue jahr klopft bereits vorsichtig an

möge es ein gesundes, glückliches und gefühlvolles werden, voll kleiner alltäglichkeiten, die das herz wärmen – wenn man sie läßt

in diesem sinne

lebe glücklich, lebe froh

 

wie die maus im haberstroh – ein gutes neues!

unterwegs

sind nicht nur die letzten zwei nasenküssergeschwister,

ebenfalls auf den weg macht sich dieses brüderpaar – bis nach neuseeland wird die reise gehen, dorthin aber in warmer kinderhand

viel glück, ihr begleiterchen auf der anderen seite der erde (zumindest von hier aus gesehen!),

 

nehmt eure aufgabe ernst und wärmt händchen, bettchen und seelchen beizeiten in der neuen heimat.

 

winterkinder

da stehen sie, die kleinen, und warten auf ihre reise –

morgen gehts los und sie verlassen die werkstatt in gesellschaft vieler anderer kleinigkeiten und geschenke in 4. adventsminute

–  noch 8 tage bis zum fest…