1. hohenloher filzbegegnung

 

zwischendurch kommt es immer mal wieder vor, dass sich einer einen weg aus meinem inneren sucht, um sich der gesellschaft der anderen anzuschließen…

wie treue leserInnen bereits wissen, spüre ich in unregelmäßigen abständen meinem momentanen vogel nach – gerade präsentiert er sich von seiner majestätischen seite (ist es vielleicht doch die queen in mir?!)

nun will ich nicht versäumen, euch schon mal herzlich einzuladen. claudia büshel, doris kunz und ella ziegler bereiten bereits seit einiger zeit die 1.hohenloher filzbegegnung in braunsbach vor.

diese findet vom 12.-14. oktober 2012 statt und auch ich bin eingeladen, euch dort eine gemeinsame filzerei anzubieten:

„sag hallo zu deinem vogel!“ – ein ganzer tag „sich zum spuin“ 

 – für alle nicht-niederbayern: seinem eigenen vogel auf die spur kommen, in farben und fasern schwelgen, im kleinen etwas größeres entdecken, vogelwildes und intuitives gestalten, fröhlich und bunt!

na, lust bekommen??

die gesamte kursauschreibung für dieses und alle anderen tollen workshops, das programm mit ausstellung und modenschau und die anmeldeunterlagen für dieses wochenende findet ihr hier!

 

sommerlüfte

 

beeren und blüten – soviele farben, soviele formen, soviele düfte

ein bisschen davon im kräuterlicht zu bewahren und nach hause zu tragen –

 sommerlüfte in lauer nacht – danke für einen intensiven abend!

schurschätze

es ist wunderbar, was in den letzten wochen so alles bei mir eintrudelt… manche nachbarn bemerken den odeur, der sich im aussenbereich manifestiert hat – sind aber milde und eher fröhlich erstaunt über meine immer wieder neu entfachte begeisterung. diese wolle kam gerade, es ist frisches ouessant – hier findet ihr die früheren träger.

säckeweise hornlose heidschnucke durfte ich mir bei der chefin meines lieblingsbauernmarktstandes abholen – die schäfis weideten derweil auf einer weiten baumbestückten wiese und schienen komplett uninteressiert an ihrer früheren haarpracht.

angesichts der mengen (das ist nur knapp die hälfte) kam ich daheim doch ganz schön ins schwitzen – stammten die vliese doch von glücklichen schafen, dementsprechend viel botanik gab es in der unterwolle zu entdecken. also sortierte ich nach kompletter trocknung (ja – nur trockene schafe sind gute schafe, diese waren bei der schur regenfeucht) großzügig aus. ganz konnte ich mich aber wiederum auch nicht vom ausschuß trennen, also zog ich auch hier die schönsten strähnen heraus

– wer kann sowas auch wegschmeißen…ebenso verfuhr ich mit einer ladung gotländischem pelzschaf – leider befanden sich soviele vegetabilen in den locken und der unterwolle, das ich nach ca. 2 stunden sortieren aufgab und doch schon mal eine ladung wusch

den großteil der anderen, grauen lieferung verarbeitete ich IN ein kissen, die nerven- und zeitaufwändige frucht vieler zupferei darauf

und fügte es meiner rohwollkissensammlung bei. auch für die schnuckenwollspenderin (bzw, deren besitzerin…) filzte ich ein schnuckenkissen für mußestunden im freien

den enthaltenen pflanzenteilen rückte  ich dieses mal mit einer minidrahtbürste zuleibe. eigentlich dachte ich, dass ich diese puscheloptik nicht mag, die meisten „verpflanzungen“ lösten sich allerdings prima (striegelzeit bestimmt 30 minuten) – und so lösten sich auch die meisten der haare, die durch fehlende unterwolle nicht stabil festgefilzt waren – zurück blieb ein wirklich weißes, weiches ( und das bei heidschnucke!) wohliges kissen, das nur noch entfernt nach schäfchen duftete. auf dem bild sieht man sehr gut, dass ich die wolle von zwei verschiedenen körperpartien verwendet habe – oben nacken/schulter – unten flanke.

stiller duft

immer wieder ein kleines wunder sind die lange im verborgenen wachsenden walderdbeerfleckchen – doch irgendwann kommt der sonnentag, an dem kleine warme duftwolken durchs grün hinaufwehen und die pracht sich entdeckbar macht.

mit viel sitzweil und fingerspitzengefühl kommt man in den genuß einer wahrlich königlichen mahlzeit – und mit viel glück und offenen augen findet man vielleicht in der blauen stunde, wenn der tag geht und die nacht kommt, wenn die erdbeerchen noch röter leuchten als am tag kleine spuren zwischen den erdbeerbäumchen

eingehüllt vom duft der roten laternchen und sanft in seiner weidenholzwiege geschaukelt schläft es – sei ganz still, dann wird es nicht aufwachen sondern weiterträumen von wiesen, schützenden blättern, wurzelgewisper und schmetterlingsgeflüster –  träume doch mit.

bunter wind

der kalte ostwind pfeift durch die ritzen, reißt an den haaren, läßt die gänse den hals hinaufmarschieren, verkühlt die schlotternden hüften  – was bietet sich jetzt mehr an als sommerbunte seidenbahnen, zart und leicht, wärmend und umhüllend.

versehen mit bunten filzschnüren lässt sich mit ihnen alles das einwickeln, was diesem juniwind paroli bieten will.

wenn wind, dann bitte bunt!

 

 

 

eine mütze für lukas

das land, in dem lukas, der lokomotivführer lebte, hieß lummerland und war nur sehr klein. (…) lukas, der lokomotivführer war ein kleiner, etwas rundlicher mann, der sich nicht im geringsten darum kümmerte, ob jemand eine lokomotive notwendig fand oder nicht. (…) obwohl lukas nicht besonders groß war, verfügte er doch über erstaunliche körperkräfte. zum beispiel konnte er eine eisenstange zu einer schleife binden, wenn er wollte. Aber niemand wußte genau, wie stark er war, weil er ruhe und frieden liebte und seine kraft niemals hatte beweisen müssen. (…)

 

jim knopf und lukas, der lokomotivführer von michael ende

nun, meinem lukas fehlte jetzt nur noch seine lokomotivführermütze, bevor er mit seinem kleinen freund jim auf die reise in den puppenspielkoffer des waldorfkindergartens gehen konnte.

wähle eine runde form, die größenmäßig passt und schneide einen kreis aus einem leichten karton

wenn anscheinend eventuell irgendwie zu klein, schneide einfach ein bisschen größer aus (auf anhieb kann ja jeder…)

suche dir eine farblich passenden lokomotivführermützenstoff und klebe die pappscheibe mit klebestift in der mitte fest

schneide erneut einen kreis rund um die pappscheibe mit einer zugabe von ca 2,5cm

kräusel den rand knappkantig mit einem steppstich ein, am besten mit möglichst kleinen stichen, da ziehen sich die fältchenn besser zusammen (und das wollen wir doch alle…)

ziehe den kreis nun zusammen und fülle die entstandene form mit etwas wolle, vorwiegend am rand

nun schneide einen ca. 1cm breiten streifen aus einem stabilen filz und nähe ihn in einem abstand von ca. 1cm rund um die gefüllte form (lege aber vorher die länge des streifens fest, indem du die zukünftige mütze dem jeweiligen lokomotivführer anprobierst)

nähe den streifen einmal komplett um die form und schließe die anstoßstellen

nun schneide einen sonnenuntergang-am- meer-förmigen schild aus dem ebengebrauchten filz aus und nähe ihn unter den streifen (achte darauf, dass du den schild gegenüber der verschlußnaht des streifens annähst, so hast du eine schöne sichtseite)

ist die mütze fertig, kann lukas  (oder michel aus lönneberga oder emil oder …?!) endlich standesgemäß bekleidet mit jim nochmal frische luft schnuppern, bevor sie ins päckchen wandern

um viel freude mit ihren spannenden abenteuern zu bereiten – gute reise!!!!!!!!

 

…und setz dich zu mir hin

weil ich`n mädchen bin, weil ich` n mädchen bin

keine widerrede, man, weil ich ja sowiso gewinn`

weil ich`n mähähähä    – dchen bin.

na also.

 

 

sonnentage

machen lust auf farben

mai

wie schön es draußen gerade ist brauche ich wohl niemandem zu erzählen – es ist meine lieblingsjahreszeit, die ich in vollen zügen zu geniessen versuche, und sei es nur in sonnendurchfluteten, fliederduftenden, steinfliesenwarmen momenten

in diesen momenten „passieren“ mir bilder, die mich oft lange begleiten –

wie die begegnung unserer schafe mit einem starenschwarm. lange saßen die tiere beieinander und ich bin mir sicher, dass sie sich in irgendeiner weise tatsächlich trafen – wie ein rendez-vous energiegeladener weitgereister mit eher stoisch daheimgebliebenen.

 

 

schön

dass du da bist!