Archive for the ‘Inspiration’ Category

wilde möhre

die ganze wiese im weißen wogenden meer – kleine weiche bettchen, wohin das auge sieht

der warme wind wiegt sie in den schlaf, wohlig umschlossen von der kraft der kräuter

warten sie auf wundersame träume im wilden gras

halten ihr gesichtchen der untergehenden sonne entgegen –

adieu – bonne nuit…à demain

 

 

stich für stich

…denk ich an dich…

…und freue mich

 

soulbird

ein kleines zauberwesen – tanzend auf einem zaunkönignest –

auf ihrem weg nach jämsa, finnland, wo filti ein filzausstellung zum wunderbaren titel „mystic garden“ organisiert.

eins

eigentlich will ich meine linke hand schonen – sie kommt nicht wirklich in die gänge. kleinen spielereien kann ich dennoch nicht widerstehen

es ist wie malen – mit leinen, seide, wolle, garnen –

eins kommt zum anderen, drunter und drüber, verbindungen entstehen. am ende steht ein kleines, überschaubares sinnvolles ganzes, das aus vielem eins macht. welch schöner vorsatz für 2013!

kleiner rückblick

auf einen besuch von susanne und sandra in meiner werkstatt ende oktober –

 

an langen tagen und in eifrig durchfilzten nächten (und im anschluß daran) entstanden einige accessoires

in die ganz viel lachen, filzfreude, herz und gemeinsames schaffen eingefilzt ist

jede brachte ihr material, wissen, neugier und handwerk auf den tisch

und einige rechnungen, viele drehungen, wendungen später

stand jede von uns mit einer menge filzerfahrung reicher, zufrieden und glücklich vor verschiedensten gefilzten freundschaftsstücken – so schön, dass es euch für mich gibt – liebste grüsse ins remstal und in die niederlande!

hinaus!

sovieles zu entdecken gibt es – pausenlos, immerzu… es lohnt sich, genau zu schauen, im kleinen und kleinsten…

so bin ich denn auch viel unterwegs auf der wiese und am wald, um z.b. nach blättchen zu suchen, ich kann gar nicht anders. da ich sowieso vom typ sachensucher bin, bin ich eigentlich nie gelangweilt, denn ich finde immer irgendwas interessantes – so auch im urlaub.

bei flirrender hitze machte ich mich auf in die olivenhaine, um zerreiche, steineiche, lorbeer und anderes laub zu sammeln – getrocknet und gepresst kam es nun zum einsatz – gemeinsam mit meinen eigenen wiesen- und gartenschätzen: walnuss, eiche, birke, heckenrose, rainfarn und färberkamille.

etamin, baumwollgaze, käseleinen, verschiedene seiden und auch baumwollmousseline – alles belegte ich im rhythmus des windes, im zirpgesang der heuhüpfer, im zufriedenen schafsgeblöcke, im wechsel der wolken und der sonne mitten auf der wiese. fast wollte ich nicht mehr aufhören –

das rollenzubinden allerdings  (v.a. bei den dickeren stoffen, die ich – ja, ich gebe es zu – sehr lang gewählt habe…) gab meinen fingern dann doch den rest – aber ich sehe  auf wunderbare tücher, rieche die kraft der gerbsäure und den feinherben duft des rainfarn, meiner lieblingswiesenfärbepflanze. seht ihr die struktur des gefiederten blatts und die dolde?

ich konnte es mir nicht ganz verkneifen, ein paar krümelchen krapp musste ich einfach daraufstreuen;  ein bisschen kam ich mir dabei vor wie ein koch – ein bisschen krapp, ein bisschen birkenbrösel von letztem jahr, die ich nicht wegschmeißen wollte und: war da nicht noch blauholz vom eierfärben übrig? ja – nur das war mir im endeffekt doch zuviel blau….

also: doch beim eigenen färbegut bleiben und beobachten wie drei mal walnuss auf etamin dreimal anders färbt –

auffällig auch, wie stark die zerreichenblätter ihre farben spendeten – und die blattform so bizarr

wie auch bei anderen abbindefärbungstechniken: je gröber der stoff/je lockerer gewebt desto diffuser der druck. auf etamin eine wahre pracht, auf seide ist es mir fast zu stempelig, so exakt sind die drucke. was ich wohl damit anstellen werde? filzen? nähen?weiter färben? …der dunkle winter wird es mir zeigen!

für heute schließe ich die tür. doch sobald die risse in den fingern (vom schnüre anziehen) verheilt sind….die schätze  winken herein – schau hinaus und lass dich begeistern!

 

sag, wer mag

das männlein sein

das da steht im wald – allein

mit dem purpurroten mäntelein?

 

weißt du

wieviel sternlein stehen an dem blauen himmelszelt

 

weißt du wieviel wolken gehen weithin über alle welt

 

gott der herr hat sie gezählet dass ihm auch nicht eines fehlet

 

an der ganzen großen zahl, an der ganzen großen zahl.

kinderlied

 

stiller duft

immer wieder ein kleines wunder sind die lange im verborgenen wachsenden walderdbeerfleckchen – doch irgendwann kommt der sonnentag, an dem kleine warme duftwolken durchs grün hinaufwehen und die pracht sich entdeckbar macht.

mit viel sitzweil und fingerspitzengefühl kommt man in den genuß einer wahrlich königlichen mahlzeit – und mit viel glück und offenen augen findet man vielleicht in der blauen stunde, wenn der tag geht und die nacht kommt, wenn die erdbeerchen noch röter leuchten als am tag kleine spuren zwischen den erdbeerbäumchen

eingehüllt vom duft der roten laternchen und sanft in seiner weidenholzwiege geschaukelt schläft es – sei ganz still, dann wird es nicht aufwachen sondern weiterträumen von wiesen, schützenden blättern, wurzelgewisper und schmetterlingsgeflüster –  träume doch mit.

eine mütze für lukas

das land, in dem lukas, der lokomotivführer lebte, hieß lummerland und war nur sehr klein. (…) lukas, der lokomotivführer war ein kleiner, etwas rundlicher mann, der sich nicht im geringsten darum kümmerte, ob jemand eine lokomotive notwendig fand oder nicht. (…) obwohl lukas nicht besonders groß war, verfügte er doch über erstaunliche körperkräfte. zum beispiel konnte er eine eisenstange zu einer schleife binden, wenn er wollte. Aber niemand wußte genau, wie stark er war, weil er ruhe und frieden liebte und seine kraft niemals hatte beweisen müssen. (…)

 

jim knopf und lukas, der lokomotivführer von michael ende

nun, meinem lukas fehlte jetzt nur noch seine lokomotivführermütze, bevor er mit seinem kleinen freund jim auf die reise in den puppenspielkoffer des waldorfkindergartens gehen konnte.

wähle eine runde form, die größenmäßig passt und schneide einen kreis aus einem leichten karton

wenn anscheinend eventuell irgendwie zu klein, schneide einfach ein bisschen größer aus (auf anhieb kann ja jeder…)

suche dir eine farblich passenden lokomotivführermützenstoff und klebe die pappscheibe mit klebestift in der mitte fest

schneide erneut einen kreis rund um die pappscheibe mit einer zugabe von ca 2,5cm

kräusel den rand knappkantig mit einem steppstich ein, am besten mit möglichst kleinen stichen, da ziehen sich die fältchenn besser zusammen (und das wollen wir doch alle…)

ziehe den kreis nun zusammen und fülle die entstandene form mit etwas wolle, vorwiegend am rand

nun schneide einen ca. 1cm breiten streifen aus einem stabilen filz und nähe ihn in einem abstand von ca. 1cm rund um die gefüllte form (lege aber vorher die länge des streifens fest, indem du die zukünftige mütze dem jeweiligen lokomotivführer anprobierst)

nähe den streifen einmal komplett um die form und schließe die anstoßstellen

nun schneide einen sonnenuntergang-am- meer-förmigen schild aus dem ebengebrauchten filz aus und nähe ihn unter den streifen (achte darauf, dass du den schild gegenüber der verschlußnaht des streifens annähst, so hast du eine schöne sichtseite)

ist die mütze fertig, kann lukas  (oder michel aus lönneberga oder emil oder …?!) endlich standesgemäß bekleidet mit jim nochmal frische luft schnuppern, bevor sie ins päckchen wandern

um viel freude mit ihren spannenden abenteuern zu bereiten – gute reise!!!!!!!!