Projektarbeit in der Grundschule
09.09.2025
Fast genau ein Jahr ist es her, dass ich im Rahmen der Initiative „KünstlerInnen an der Schule“ von der Werklehrerin einer 4. Klasse für vier Vormittage in ihren Unterricht eingeladen und dort mit viel Neugier, guter Laune und Gestaltungslust empfangen wurde – was für eine Freude, mit so vielen motivierten Menschen zusammenarbeiten zu können.
Der Wunsch war, gemeinsam ein Märchen zu illustrieren und in Filz umzusetzen.



Unser erster Morgen stand ganz unter dem Motto nass filzen.
In gemeinsamer Arbeit entstand so ein vielfältiger Waldboden, auf dem die Szenen aus dem Märchen anschließend aufgebaut werden sollten. Jedes Kind trug sein Stück dazu bei und in gemeinsamer kräftiger Walkarbeit bekam der doch sehr große Waldboden dann seine endgültige Form und Stabilität.


Auch filzten wir an diesem Vormittag einige kleine Steine und Felsen, um der Szenerie mehr Tiefe zu geben – und natürlich auch, um die Kenntnisse in der neuen Handwerkstechnik weiter auszubauen und zu vertiefen.


Beim nächsten Treffen eine Woche später kümmerten wir uns um einige Bewohner des Waldes. Da ich die Filznadel in diesem Setting für kein geeignetes Werkzeug halte widmeten wir uns Tieren, die wir in Wollwickeltechnik herstellen konnten.



Und bald schon war der Raum gefüllt mit buntesten Farben in Form von Schmetterlingen und Schnecken.

Unsere dritte Arbeitseinheit wurde dann so richtig spannend. Das Los hatte entschieden, welches Kind welche Figur aus dem Märchen gestalten durfte. Da gab es DorfbewohnerInnen, Holzfäller, die Hauptfigur Akelei, ihre Brüder und Eltern. Farben für Haut, Haare und Kleidung wurde diskutiert und ausgesucht, Hosen und Kleider gewickelt, Frisuren und Gürtel geflochten und nach und nach wurde die Geschichte lebendig.



Am vierten Treffen bauten die Kinder aus Holzscheiben und Holzstäbchen Haltevorrichtungen für ihre Figuren. Zusammen platzierten wir sie dann in unsrer Szene mit all den übrigen Elementen wie Steine und Tiere. Wir ließen uns Zeit und Raum, damit alles seinen Platz finden konnte, wir ließen alle Arbeitsschritte noch einmal Revue passieren und blickten voller Stolz auf das Geschaffene.





Zusammen mit dem selbst geschriebenen Märchenbuch, in dem auch der gesamte Gestaltungsprozess dokumentiert war, fand diese Gemeinschaftsarbeit dann ihre Vorstellung vor den anderen Klassen und allen Eltern an der Adventsveranstaltung der Schule .


Ich habe mich sehr gefreut, als eins der Kinder beim letzten Treffen zu mir sagte :“ Ach mann, jetzt, wo ich weiß, was eine Filzerin macht, gehst du schon wieder. Ich hätte gerne jeden Tag weitergefilzt…“
Weißt du – das kann ich so gut verstehen…..