durchatmen

trotz einiger abendkurse und den montagvormittagen in der lebenshilfe, wo ich mit einer gruppe werkstattgängerInnen filze, ist dieser januar für mich wie jedes jahr der monat des durchatmens. ich geniesse es, das jahr (zumindest beruflich gesehen) ruhig und strukturiert angehen zu können – purzelbäume schlagen werden die dinge im laufe der zeit ganz von selbst, und ich mit ihnen. an so einem ruhigen abend ist dieses duo entstanden. allein die tatsache, bunte materialmix-vorfilze ohne zeit- und farbvorgaben zu gestalten war ein reines spiel, die stulpen hinterher noch zu besticken geschah nur aus lust zur gestaltung.

viel zu oft lasse ich mich hetzen durch fremderwartungen oder eigene zwänge („davon muß ich noch…., das habe ich nicht mehr…., ich wollte doch dringend….., „) – wie schön ist es, sich einfach dem material hinzugeben, ohne die erwartung zu haben, etwas innovatives, sensationelles, unglaublich diffizieles, nie dagewesenes, alles können zeigendes, keine mühe scheuendes zu kreieren –

laß dich mitnehmen von deinen farben sag ich oft in meinen kursen – filzen und freuen.

und wenn man die zeit raum gewinnen läßt, sei sie quantitativ auch noch so klein, können auch ideen raum greifen, wachsen und gestalt annehmen

so kann ein staubflirrendes altes dachgeschoss  mit knarrenden dielen und vorkriegslinoleum, blankgegriffenen türklinken auf nebelweißen türen und einem einladenden spitzboden bereits lachen, farben und begegnungen bergen – noch in meinem kopf.

…noch….