im wald

dieses wochenende verbrachte ich da, wo der wald am wildesten ist – am woid weijd-festival am haus zur wildnis in ludwigsthal im nationalpark bayrischer wald.

als ich sa morgens um 5.30 in die sintfluten schaute, die da vom himmel fielen, machte ich mich mit nicht ganz leichtem herzen auf den weg – das auto war gottseidank (entgegen meinen gewohnheiten ) tatsächlich KOMPLETT gepackt, und so fuhr ich in den wald, umfuhr vier umleitungen auf abenteuerlichen wegen (besitze kein navi, fahre der nase nach oder frage beim freundlichen dorfmetzger, die bereits kurz nach halb 7 arbeitet, nach dem weiteren vorgehen).

mein stand war von außen nicht der mit dem schönheitspreis, aber ich habe ihn in einer knappen stunde wetter-und einigermaßen sturmfest bekommen, was mir im laufe des wochenendes doch zugute kam.

mein standort war allerdings sehr exponiert, so konnte ich z.b. „ungschminggd“ in erster reihe hinter meinem tisch aus lauschen, was mich als freundin bayrischer musi mit spritz sehr erfreute (www.ungschminggd.de)

am abend rutschte ich ungeplant in eines der berührendsten konzerte, die ich in den letzten jahren (!) besucht habe – „ich warte“ von anna veit, der chansonniere und michael gumpinger, dem mann am klavier – ich habe heute noch gänsehaut ob der präsenz dieser beiden künstler (www.annaveit.com)

die stimmung vor ort hat mich nach kurzer zeit gefangen genommen – die lage mitten im wald (die auch bedingte, die autos einen 10 min fußmarsch weit durch den wald am besucherzentrum zu parken), die freundlichen gesichter,das wechselhafte wetter und die interessierten besucher, egal ob einheimische oder feriengäste, die kinder, die übers gelände tobten, aber sobald der märchenerzähler seine runde ging, erwartungsvoll mit ihm mit zogen…

besonders war für mich der gang durch den wald am sonntag morgen kurz vor acht. es regnete leicht, die luft war kühl und feucht, der wald tropfte und beschützte mich gleichzeitig und mein blick fing sich alle nase lang in wurzel-, baum- und steinformationen; plötzlich heulten die wölfe, riefen sich zusammen oder wünschten einfach nur einen gesegneten sonntag – all das, der regen, der verfall des naturbelassenen nationalpakwalds, das geheule, die abstrusen moosburgen am weg, der blick in den wolkenverhangenen himmel…es erfüllte mich mit leben und mit einem lächeln.

es war der moment, an dem sich dieser markt gelohnt hat, jenseits von selbstüberwindung, profit oder marketing – es war ein moment der freiheit, der nun geborgen in mir ist.