Posts Tagged ‘filzschule’

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eine wegstrecke bin ich mit 11 anderen filzerinnen über 3 jahre nun gegangen und fast alle von ihnen haben am wochenende in oberrot mit mir unseren abschluß als filzgestalterinnen gefeiert. insgesamt präsentierten 39 frauen aus 4 jahrgänge ihre abschlußstücke  – vielfalt in hülle und fülle.

zum thema „Ge – Wandlungen“ waren auch meine arbeiten zu sehen – kleidungsstücke aus der märchensammlung der gebrüder grimm, die wandlung bergen

„und wie es so stand und gar nichts mehr hatte, fielen auf einmal die sterne vom himmel (…) und obgleich es sein hemdlein weggegeben, hatte es ein neues an und das war aus allerfeinstem linnen“

sterntaler – moorschnucke

„keine andere soll meine gemahlin werden als die,  an deren fuß dieser goldene schuh passt.“

aschenputtel – kapmerino, chiffon, spitze, seidenpongee handgefärbt mit rainfarn, tussaseide

“ dann machte sie die nuß auf und holte das kleid hervor, das wie die sonne glänzte. und wie dies geschehen war, ging sie hinauf zum feste und alle traten ihr aus dem weg; denn niemand kannte sie (…)“

allerleirauh – walnuß, chiffon, feinste merino, papier mit metallgespinst, metallfaden

ich danke allen, die mich auf diesem weg begleitet haben – meinen dozentinnen beatrize schaaf-giesser, inge bauer und lyda rump,

den gastgebern sonja und bernd fritz

und all den filzschwestern, die ich in dieser zeit kennengelernt habe.

wenn auch die „schulzeit“ ein ende hat, hier sind verbindungen gewachsen, die stark sind und tragen – weiter gehts!

frühjahrsmüde?

also, ich könnte gerade den ganzen tag (und nacht) schlafen….

und trotzdem juckts in den fingern und IM (nicht am) kopf – die abschlußarbeit für die filzschule will fertigerfunden sein, denn bald ruft der abgabetermin der fotos für den ausstellungskatalog – und wo kein exponat dort kein foto….ein paar kleine einblicke in meine arbeit :

mehr dazu, wenn ich fertig bin – und das sollte vor dem 9.mai sein….

wenn ich einen solch wichtigen termin im nacken habe, laufe ich oft zu kreativer hochform auf – nein, nicht die geforderte arbeit fertigzustellen, sondern eher im drang, schränke auszumisten, küchenleisten zu scheuern, dichtungen ewig tropfender hähne zu erneuern,…klassische übersprungshandlungen, die mich ehrlichgesagt aber wenig befrieden.

also greife ich doch zur wolle und fitzel vor mich hin – so fanden die eichelhütchen, die mir meine eltern im letzten herbst von einem spaziergang mitbrachten eine neue bestimmung – bäumchen-rüttel-dich im eichelbettchen, als kleiner eco-pin an bluse oder jacke zu tragen

sämtliche grüne wolle aus meiner kursrestekiste wurde kleinen frühlingsmädchen angezogen

und da ja auch schon wieder die veilchen blühen füllte ich auch dieses körbchen über die letzte woche wieder auf

frühjahrsmüde? woher bloß….

und wo wir gerade bei terminen sind: wer von euch gerne doch noch ein osterhasi filzen möchte – diesen freitag, 8.april 9.00-12.00 könnt ihr dies tun! meldet euch bitte bis donnerstag unter info@augentrost.info , 2 plätze wären noch zu vergeben!

edit: der kurs ist nun gut besetzt !

sag hallo zu deinem vogel

noch feucht sind die schrägen vögel, die heute in der landvolkshochschule niederalteich entstanden sind. einen ganzen tag lang nahmen sich acht frauen zeit für ihren persönlichen vogel – den haben wir ja nun wirklich alle, und das ist nicht negativ aufzufassen! ob mit kleinen schnappschnäbelchen oder großem häherschnabel, ob auf tapsigen füßchen oder großen klauen, ob paradiesisch oder rabig, jede fand ihren ganz eigenen ausdruck in filz und farbe.

am ende eines arbeitsreichen und lustigen tages flatterten acht bunteste, wildeste filzvögel in verschiedene richtungen gen heimat – danke für den schönen kurs, ich war, wie so oft, begeistert, welche vielfalt sich entbreitete und wie das filzen menschen aus unterschiedlichsten zusammenhängen in ganz kurzer zeit zu einer stimmigen gruppe vereinen kann.

die idee zu diesem gestaltpädagogischen kurskonzept, welches sowohl für filzneulinge als auch für erfahrenere filzerInnen geeignet ist, erarbeitete ich für meine  hausarbeit für block3 meiner ausbildung an der filzschule. methodik wie auch didaktik sind teil meiner arbeit – und ganz nebenbei filzte ich ein kleines vogelheer, bei dessen gestaltung ich mich rein von ihren namen leiten ließ – hier eine kleine auswahl, erkennt ihr sie?

draufgekommen – ? ist ja auch nicht allzu schwer! seit dieser arbeit filze ich immer mal wieder einen neuen vogel

ich kann mich nicht sattfilzen an ihnen – meine innerer vogelwilder vogel ist einfach zu begeistert, als dass es bereits genug wäre….

back home

die tage in der filzschule oberot waren wie jedesmal ein geschenk für mich – zeit, ruhe, inspiration, zuspruch und kritik, gespräche über gott und die welt, fachsimpeln über wollqualität, erwünschten schrumpf und oberflächenstrukturen, lachen und weinen, kaffee und caipi, und schokolade, schokolade, schokolade….

der letzte block meiner fortbildung ist nun beendet – jede arbeitete bereits an ihrem abschlußprojekt, das im juli 2011 auf der abschlußausstellung aller 4 klassen dieses jahrgangs seinen würdigen rahmen finden wird.

ganz deutlich zeigten sich dieses mal die unterschiedlichen wege und intentionen der einzelnen zum und im medium filz – oft wird in diesem zusammenhang das wort „unerschöpflich“ bemüht und auch ich möchte es für mich so greifen; wolle und filz lassen mich immer  immer neu legen, nässen, anfilzen, formen – eine form formt die nächste bereits in gedanken, ein gefilztes stück macht neugierig auf ein neues. ich liebe das gefühl der verschiedensten wollsorten in meinen händen, den geruch, das gefühl, mir dieses material bereits so vertraut gemacht zu haben.

an einem abend wie diesem, nach einem filzabend mit acht ganz unterschiedlichen frauen, bei dem es um die lust zur farbe für kalte winterabende ging, an dem die ein oder andere zum ersten mal wasser, wolle und seife miteinander in verbindung brachte und sich über das ergebnis freute, an dem sich ein netz vergnügter hingabe spann  – da bin ich glücklich

über diese fasern, die nicht nur sich, sondern auch menschen im tun miteinander verbinden.

herzlichst

an alle, die sich desöfteren hier zu wort melden

und an alle stillen leserInnen

an alle kursteilnehmerinnen der letzten jahre, die treuen und die neuen

an alle meine filzschwestern aus der filzschule, ob mitschülerin oder dozentin, die meinen weg begleiten

 – ich wünsche euch heute einfach mal herzlichst einen guten wochenendspurt, die aussicht auf ein schönes wochenende – ich freue mich auf ein wieder-sehen!

rOt

nach letzten nachbesserungen und einigen umzugstagen ist es nun soweit – meine arbeit von block nr.5 findet ihre bestimmung. ich freue mich und war tatsächlich ein bisschen aufgeregt beim aufhängen.

rOt ist eine wandgestaltung im maß 110×110. Sie ist mit den einsatz von zwei verschieden merinowollen entstanden und in ihrer optik sehr ruhig und unauffällig.

das in nuancen sichtbare motiv entstand durch in erster und zweiter lage gelegte neuseelandmerino, die deckschicht ist ein einziger planer rotton in feiner australmerinoqualität.

bei längerer betrachtung gewinnt das bild an tiefe und die verschiedenen unterlegten farben treten an die oberfläche.

es war die erste auftragsarbeit, bei der meine eigenen vorlieben (wie die der oberflächengestaltung) so ziemlich komplett in den hintergrund getreten sind und ich mich rein nach gewünschten vorgaben gerichtet habe – das war manchesmal nicht leicht. und genau in dieser auseinandersetzung öffnete sich  für mich ein ganz neues fenster.

was bleibt, ist die erfahrung, sich anderen vorstellungen nicht zu verschließen sondern einen eigenen zugang zu ihnen zu suchen – und eventuell auch zu finden.

herbstpost

heute war posttag – viele briefe flatterten hin und her, zwischen regen und sonne, wolken und wind….

und ganz unbemerkt war auch der echte postbote da und brachte grüsse aus oberrot inklusive des katalogs der diesjährigen abschlußausstellung – ich habe mich so darüber gefreut!

ich erinnerte mich an diesen freitag im sommer, an dem ich mit susanne in oberrot wirklich geplättet in der ausstellung stand und wir (neben vielen klicksenden kameras und handys zugegeben…) einfach nur genossen, was wir sahen.

und gleich fingen auch meine gedanken zu kreisen an, um mein abschlußthema, um die filzschule im allgemeinen und wie sehr sie mich bis jetzt schon auf meinen weg gebracht und begleitet, bestärkt und gefordert hat – es tat mir gut zu spüren, wie gut dieser weg ist und wieviel freude, kraft und  neugier in mir ist, wächst und vorallem raus will, gestalten will.

ich stehe am anfang und fühle mich mitten drin!