Letzte Brombeeren

Wer jetzt noch süße Brombeerchen findet muss schnell sein….

oder hoffen, dass die Sonne uns doch noch ein bisschen Herbstsommer schickt und die grünroten nachreifen lässt.

Ansonsten lassen wir sie auf dem noch reich gedeckten Gabentisch der Vögel hängen – guten Appetit.

Naturfärberei

Einen großen Schub Begeisterung, Wissen, Übung und Inspiration durfte ich mir Anfang August in einem Naturfärbekurs bei Dieter Kaiser abholen.

In einer Gruppe sehr freundlicher Menschen lernte ich eine Woche lang von Dieter, wie er die Welt der Pflanzenfarben sieht und nutzt.

Geruhsam durch die verschiedenen Prozesse geleitet und begleitet trug ich am Ende nicht nur einen Stapel mit buntesten Proben aller Art nach Hause.

Nein- ich nahm, wie immer, wenn ich bei Wollknoll auf Kurs bin, viel viel mehr mit:

Fundiertes Wissen um bis dato unbekannte Prozesse

Mut, was ganz Neues zu wagen, auch wenn es erstmal unnötig erscheint.

Kontakte mit tollen Leuten – unterschiedlich wie Tag und Nacht.

Ruhe für Geist und Seele in den Zeiten unter den Apfelbäumen.

Und dann das erste Mal back home an meinem Platz wieder gefärbt – etwas anders, auch mal in den Kursunterlagen nachgeschlagen, mich wohl gefühlt dabei.

Es lohnt sich immer, dazu zu lernen, zu üben, neue Ansätze zu testen und vorallem die Arbeit und Erfahrungen anderer zu schätzen. Danke Sonja, Dieter und Martin für diese lehrreiche Woche – ich fühle mich reich beschenkt.

Filzkurs Herbsthexerei

Und hier ist er nun: der 1.Termin der neuen Kursreihe

Am Dienstag, den 20.9. von 19.00- 22.00 wird es in der Filzwerkstatt Augentrost etwas Herbstzauberei geben

Entstehen wird eine kleine Herbsthexe – eine Figur mit Beinen. Die Teilnahmegebühr beträgt 32,-€ inkl. aller Materialien.

Zur Auswahl stehen dir die verschiedensten, teils handgefärbten Wollen und andere Fasern für Kleider, Haut und Haare – meine leuchtend orangefarbene Kürbishexe ist nur ein Vorschlag, deine Figur kann ganz anders aussehen! Zudem bringe ich Hölzer, Wurzeln und weitere Naturmaterialien mit – natürlich gerne auch zum Besenbau. Das alles, zudem ein Arbeitsblatt als Gedankenstütze für deine nächsten Figuren und ein komplett eingerichteter Arbeitsplatz inkl. gemütlichem Tee und Filznadel steht für dich bereit – weitere Nadeln bringst du mit oder kannst sie im Kurs erwerben.

Die Figur wird komplett trocken mithilfe von Wickeltechnik und Filznadel gebaut. Gerne zeige ich, wie der lustige Hexenhut und die dazu passenden Schuhe entstehen – und vielleicht gehören ja auch die kleinen Kürbisse für dich mit dazu?

Die Figur kann sitzen, mit Unterstützung stehen oder auch an einem Faden gehängt am Fenster tanzen, sie kann jung oder alt, bunt oder naturfarben gestaltet werden.

Ich freue mich schon auf eine vielfältige Herbsthexereirunde – Anmeldungen sind per Mail an info@augentrost.info ab sofort möglich. Du erfährst im Anschluß von mir, ob es noch ein freies Plätzchen gibt und erhältst die Anmeldebestätigung mit allen Infos und den Daten zur Bezahlung. Nach deiner Überweisung ist dein Platz dann fest für dich gebucht.

Fürs Protokoll: Die Teilnehmerzahl ist beschränkt. Anmeldungen werden in der Reihenfolge des Zahlungseingangs berücksichtigt. Alle Kurse können ab 4 Personen auch zu einem anderen Zeitpunkt in meiner Werkstatt gebucht werden.

Kleine Händekunst

Sommerferienzeit ist Kinderfilzzeit im Infozentrum Isarmündung – seit einigen Jahren freue ich mich immer auf diesen Termin im Ferienprogramm.

Am Vormittag entstanden mit der Gruppe der 6- 8 jährigen kunterbunte Schatzdosen. Jedem Filzer ( ja, hier waren dieses Mal die Jungs in der Mehrzahl) und jeder Filzerin gelang es, sogar einen Filzstachel nahtlos und stabil auf der Dose anzubringen! Absolute Tophandwerkende waren hier für eineinhalb Stunden zugange.

Am Nachmittag filzten wir in den zweieinhalb Stunden, die wir zusammen verbrachten, frische Fische in Hohlformtechnik

Zugegeben : ich war zuerst etwas aufgeregt, denn dieses Thema habe ich zwar als „Erwachsenenversion“ schon unzählige Male angeleitet. Für die kleineren Hände und die kürzere Werkzeit hatte ich das Thema und die Methode etwas angepasst – und schon nach der ersten halben Stunde war ich mir sicher, dass dieser Plan aufgehen würde.

Es sind die tollsten, farbenfrohesten und phantasievollsten Fische gefilzt worden, die man sich vorstellen kann – mit so viel Geduld, Energie und Ausdauer gearbeitet, dass sich so mancher große Filzer eine Riesenscheibe davon abschneiden könnte.

Auch die Montage an die Treibhölzer inklusive dem Aufziehen der glitzernden Glasperlen hat bei allen geklappt und so endete ein sonniger Filztag in den Auen fröhlich und zutiefst zufrieden. Ich freue mich auf nächstes Jahr – falls ihr wieder Lust habt…

Vielleicht ist es für die ein oder andere erwachsene Filzerin interessant: der frische Fisch wird ebenfalls mal wieder Teil des neuen Werkstattprogramms sein – mit Variationsmöglichkeit in der Körperform und der ein oder anderen Flossenidee mehr…

Durchs Schlüsselloch

Auch wenn das neue Programm noch etwas auf sich warten lässt – diese Nadelkissen werden sich in die neuen Kursangebote einreihen.

Wunderbar geeignet, um sich – vielleicht zum 1.Mal – mit Filzen zu beschäftigen.

Entspannend spielerisch bunt für alle, die endlich mal wieder Wolle unter den Fingern spüren wollen.

Pragmatisch praktisch mit Mehrwert – denn herumkullernde Nadeln aller Art finden so ein kuscheliges Zuhause.

Natürlich wird es noch weitere Filzabende und Filztage zu anderen Themen hier über den Dächern von Deggendorf geben – weiterhin auch buchbar für Gruppen ab 4 Personen zum gemeinsamen Wunschthema am Wunschtermin.

Bald kommt das komplette Programm und ich freue mich schon auf gemeinsame Abende in der Werkstatt – auf bald.

Berührung

In Liebe gehüllt – und Liebe weitergebend.

Färben mit Zwiebelschalen

Ein weiterer, bekannter und leicht zu beschaffender Farbstoff steckt in Zwiebelschalen – vielen von euch vom traditionellen Ostereierfärben bekannt.

Genau so einfach lässt sich mit ihnen auch Wolle und Baumwolle färben. Um die Lichtechtheit und Beständigkeit zu unterstützen ( beim Färben von Kleidung z. B.) ist es ratsam, die zu färbenden Stoffe mit Alaun vorzubeizen. Es gibt es auch Möglichkeiten der Vorbehandlung mit Pflanzenmilch.

Trotzdem ist diese Färbung nur bedingt wasch- und lichtecht.

Toll ist diese Färbung auch für Projekte mit Kindern – die Farben leuchten so sehr, zeitlich begrenzter auch auf ungebeiztem Färbegut – passend zum Thema Licht, Wärme, Sonne, Farbe…. Will man die Gefahrenquelle heißes Wasser auch noch ausschalten packe man alles in große Gläser zur Solarfärbung – dauert dann halt entsprechend länger.

Ich habe hier ein mit Alaun vorbehandeltes Flohmarktoberteil in feuchtem Zustand zusammengedreht und mit alten Strümpfen fest zusammengebunden. So werde ich bei der anschließenden Färbung einen hübschen Crush-Effekt erzielen.

Zur weiteren Fixierung habe ich noch einen dünnen Baumwollstoff ( in Schalgröße) um das Shirt-Paket gewickelt, ebenfalls gut feucht, so dass sich die Farbe von Anfang an verteilen kann.

Bei gleicher Behandlung bei gleicher Siede- und Einwirkzeit nehmen beide Stücke leicht verschiedene Farbtöne an – die unterschiedlichen Gewebe ziehen die Farbe unterschiedlich schnell hoch. Denkt daran: der erste Farbeindruck beim frischen Stück täuscht – nach dem Auswaschen in klarem Wasser und Trocknen ( nicht in der prallen Sonne) sind die Farben meist sanfter als frisch aus dem Topf. Faktoren sind u. a. Färbemenge, Relation Färbedroge:Färbegut, Färbezeit, Einwirkzeit, Art der Vorbeize und noch viele mehr

Ich freue mich, mit diesem Shirt den Sommer zu feiern – übrigens wasche ich meine pflanzengefärbte Kleidung nach einigen Extrahandwäschen tatsächlich in der Waschmaschine mit. Die Farben verändern sich da zwar schneller als bei industriegefärbten Stücken – für mich leben sie dadurch richtig mit mit mir. Und: sind bereit, erneut überfärbt zu werden, wenn mir danach ist – das kann allerdings Jahre dauern.

Sommersonnenzwiebeljuli!

Färben mit Walnuss

Immer wieder werde ich gefragt, welcher Naturfarbstoff sich denn am einfachsten verwenden lässt. Für mich ist Walnuss, gerade auch mit Kindern, eine tolle und unkomplizierte Möglichkeit.

Reichlich bedacht mit frischen Sturmnüssen ( so nenne ich die grünen, unreifen Früchte, die die Sommerstürme von den Bäumen wehen – vielen Dank, liebe Conny!) ging ich in diesen Färbesommer.

Beim Walnussbaum färbt jeder Teil ( Blätter, Astrückschnitt, Rinde) – gerade mit Kindern macht das Sammeln der Früchte ( auch der noch viel kleineren im späten Frühjahr) aber schon mal sehr viel Spaß.

Ist gerade keine Zeit, diese innerhalb kurzer Zeit zu verwenden ( bevor sie schwarz werden) ist Einfrieren eine gute Option. Wahlweise trocknen – aber dann besser zuvor zerkleinern, da die fleischigen Früchte sonst schnell zu gammeln anfangen. Das macht dann wieder Arbeit – deswegen : ab in die Gefriere und irgendwann ab in den Topf, wenn es möglich ist – das kann auch nach Jahren sein!

Der hohe Gerbsäureanteil ermöglicht neben dem Farbauszug durch Erwärmen auch eine Kaltfärbung. Die Früchte einfach mit warmen ( oder auch kaltem, was halt greifbar ist) Wasser aufgießen und den Sud einige Tage abgedeckt stehen lassen. Immer wieder kontrollieren, ob sich Schimmel bildet, den man nicht will. Im Sommer ist deshalb kürzere, in kälterer Jahreszeit längere Einweichzeit ratsam. Dann durch ein grobes Tuch abseihen und Wolle oder auch Baumwolle einlegen. Diese muss nicht vorbehandelt sein, denn die enthaltene Gerbsäure greift kräftig ins Färbegut und die Farbe wird von Tag zu Tag intensiver. Schwierig färben fabrikneue Stoffe – deswegen am besten Stoffe wie alte Leintücher oder T-shirts wieder verwenden und dadurch aufwerten.

Diese Kaltfärbung ist für Kinder toll zu beobachten und zu begleiten. Man kann mit dem Stöckchen die Stoffe wenden und drehen – natürlich bitte unter Aufsicht, denn manche mag der appetitlich dunkle Sud auch auf andere Ideen bringen… Sie kommt ohne Salz oder Metalle aus und ohne Hitze- somit sind viele Gefahrenquellen von vornherein gebannt.

Auch als Solarfärbung funktioniert Walnuss natürlich – schaut auch gut aus, ist aber nicht meine liebste Färbeart. Ich öffne lieber gerne den Topf und rühre…

Mit einem Blick auf einige meiner verschiedenen, mit Pflanzen gefärbten Hautfarben ( gemischt mit ein paar naturfarbenen Grautönen) für die verschiedensten Wichtel, Zwerge und andere Figurenideen schicke ich euch nun nach draussen – sucht Farben für den Winter!

Schäfchenwolken

Wie aus diesen Flauschefusseln

ausgewachsene Wolkenschafe werden? Wolle, Wasser, Seife und danach Nadel, Faden und etwas Rouge…fertig zum Wolkenritt!

Das Rübchen

„Der Großvater steckt ein Rübchen ins Beet, schaut jeden Tag nach, wie’s dem Rübchen so geht….“

Zu dieser wunderbaren Geschichte durfte ich für eine Kita Anfang des Jahres die verschiedenen Protagonisten herstellen.

Auch wer die Geschichte nicht kennen sollte kann sich denken, wie diese weitergeht….

Das langt noch nicht für das dicke Rübchen…

Aber mit Hilfe von Hund, Katz und Maus ist man gemeinsam schließlich erfolgreich.

Ich bin immer sehr glücklich, wenn Figuren aus meiner Werkstatt zum Geschichten erzählen eingesetzt werden – von LeherInnen in der Schule, von ErzieherInnen in Kindergarten und Kita, von NaturpädagogInnen im Wald, am Strand – wo auch immer.

Und egal in welcher Besetzung die einzelnen Figuren sich zu immer neuen Geschichten zusammen finden:

Erst durch die Geschichten, die mit ihnen erzählt werden erwachen sie aus ihrem Wollschlaf, können illustrieren, verdeutlichen, begleiten.

Bis dahin sind sie nur liebevoll verarbeitete Fasern – die Geschichte steckt im Erzählenden.